EU-Mercosur-Protest: Greenpeace-Aktivist:innen stellen Werbeplakat von IV richtig – BILD & VIDEO
Wien (OTS) – Greenpeace-Aktivist:innen protestieren heute vor der Zentrale der österreichischen Industriellenvereinigung (IV) in Wien gegen den geplanten Handelspakt EU-Mercosur. Das dort von der IV angebrachte Werbeplakat für einen Vertragsabschluss wurde von den Umweltschützer:innen richtig gestellt: Statt einer heilen Welt, wird der Regenwald auf dem Sujet von einem Flammenmeer bedroht. Die neue Botschaft darauf lautet: “EU-Mercosur: Starke Partner für Regenwaldzerstörung”. Die Aktivist:innen entrollten zudem ein Transparent mit der Aufschrift “EU-Mercosur: Brandgefährlich für den Amazonas”. Greenpeace fordert ein endgültiges und vollständiges Aus für den klimaschädlichen EU-Mercosur-Pakt.
“Die Industriellenvereinigung macht mit einer absurden Werbekampagne Stimmung für den zerstörerischen EU-Mercosur-Pakt und verspricht das Blaue vom Himmel. Daher stellt heute Greenpeace die Ammenmärchen der IV richtig”, sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich. “Während sich die IV fette Profite durch EU-Mercosur erhofft, befeuert der Handelspakt die Klimakrise und treibt die Zerstörung von unersetzbaren Wäldern wie dem Amazonas voran.” Obwohl sich Österreich schon längst klar gegen EU-Mercosur geäußert hat, versucht die IV seit Monaten Stimmung für den EU-Mercosur-Pakt zu machen. Dabei führt sie immer wieder haltlose Behauptungen an, etwa, dass EU-Mercosur für mehr Umweltschutz sorge. Was dabei ungesagt bleibt: Das Umweltkapitel im Handelspakt ist von Sanktionsmechanismen dezidiert ausgenommen. Das heißt, dass Verstöße gegen Umweltauflagen keinerlei Konsequenzen haben.
Ein weiterer Punkt, den die IV immer wieder als Argument für mehr Klimaschutz anführt: Alle Vertragspartner:innen von EU-Mercosur bekennen sich zu den Pariser Klimazielen. Doch auch ohne Vertragsunterzeichnung haben bereits alle Staaten das Klimaabkommen ratifiziert. Ein Mehrwert für das Klima ist somit auch von diesem Punkt her hinfällig. Nur allzu gerne lässt die Industriellenvereinigung hingegen unter den Tisch fallen, dass der EU-Mercosur-Pakt vor allem den weltweiten Handel von besonders klima-und umweltschädlichen Produkten wie Fleisch oder Pestiziden forciert. Laut einer Studie im Auftrag der französischen Regierung (https://act.gp/3ZrX0yF) würden etwa zusätzliche Rindfleisch-Importe im Mercosur-Raum zu einer weiteren Entwaldung von 700.000 Hektar führen – das ist eine Fläche mehr als doppelt so groß wie das Burgenland. Der zusätzliche Flächenbedarf anderer Agrargüter ist hier noch gar nicht mit einberechnet. “Wälder wie der Amazonas sind starke Partner, wenn es um Klimaschutz geht. Abkommen wie EU-Mercosur befeuern ihre Zerstörung. Die Industriellenvereinigung muss endlich aufhören mit absurden Werbekampagnen Stimmung für den zerstörerischen EU-Mercosur-Pakt zu machen. Das Abkommen darf keinesfalls beschlossen werden”, fordert Theissing-Matei.
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https://act.gp/426QG0Q
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