AK: Mietenalarm – Mieteinnahmen explodieren, Mieten bremsen! | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

AK: Mietenalarm – Mieteinnahmen explodieren, Mieten bremsen!

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Preisschock für Mieter:innen: Im Mai kommen auf bestehende Richtwertmietverträge plus 8,6 Prozent drauf! Im Juli steigen die Kategoriemieten wieder um rund fünf Prozent und auch bei den freien Mieten dreht sich die Index-Spirale weiter. Neue AK Berechnungen zeigen: Zwischen 2008 und 2022 ist die Wirtschaft um 51 Prozent gewachsen und die Mieteinnahmen von Immobilienfirmen & Co. hingegen um fette 121 Prozent! Die Immobilienbranche macht seit Jahren üppige Sondergewinne. Daher: Stopp der Miet-Preis-Spirale – her mit einer Mietbremse! 

    Die AK hat neu berechnet: Zwischen 2008 und 2022 ist die Inflation um 36 Prozent gestiegen. Für die Konsument:innen sind die Preise in diesem Zeitraum also um etwas mehr als ein Drittel gestiegen. Die Nettomieten pro Quadratmeter im privaten Segment haben sich in ganz Österreich hingegen um 71 Prozent verteuert. „Die privaten Mieten sind doppelt so stark angestiegen wie das allgemeine Preisniveau“, erklärt AK Wohnpolitikexperte Walter Rosifka. „Mieter:innen im privaten Segment zahlten in Wien 2022 pro Quadratmeter durchschnittlich sogar 93 Prozent mehr als noch 2008.“

    Auf der anderen Seite stehen die Einnahmen von Immobilienfirmen, Zinshausbesitzer:innen und Co.: Die Mieteinnahmen wachsen viel dynamischer als die Wirtschaft insgesamt. Während das (nominelle) Bruttoinlandsprodukt zwischen 2008 und 2022 um 51 Prozent anwuchs, haben sich die Mieteinnahmen mehr als verdoppelt, ein Plus von 121 Prozent. Allein im Jahr 2022 gab es einen Zuwachs von 320 Millionen Euro. In Summe liegen die Mieteinnahmen aus der Wohnungsvermietung der Privaten jetzt schon bei über 4,4 Milliarden Euro im Jahr. Diese Rekordeinnahmen werden nun noch einmal kräftig erhöht.

    Im Mai steigen die Richtwertmieten um 8,6 Prozent für bestehende Mietverträge. Das betrifft rund 780.0000 Mieter:innen (380.000 Haushalte) in ganz Österreich, in Wien rund 590.000 Mieter:innen (270.000 Haushalte). Und dann steht schon die nächste Mietkeule im Raum: Im Juli werden die Kategoriemieten um rund fünf Prozent erhöht und auch die freien Mieten gehen in die Höhe.

    „Die Immobranche macht seit Jahren fette Sondergewinne, während viele Mieter:innen nicht mehr wissen, wie sie ihre Mietkosten stemmen sollen“, sagt Rosifka. „Das ist mehr als eine Schieflage. Langfristig verschärfen hohe Mieten die Einkommensungleichheit – es gibt eine Umverteilung von unten nach oben. Junge, Menschen mit weniger Einkommen oder Alleinerzieher:innen etwa können sich die eigenen vier Wände nicht mehr leisten – viele schrammen schon jetzt an der Armutsgrenze aufgrund der vielen Teuerungen. Es braucht jetzt eine dauerhafte Entlastung der Mieter:innen und eine wirkungsvolle Dämpfung der Inflation. Eine ordentliche Begrenzung der Mietanhebungen schafft beides auf einen Streich.“

    Die AK bekräftigt ihre Forderung nach einer Mietpreisbremse: Die Mieten sollen nicht öfter als einmal im Jahr erhöht werden, und die Erhöhung soll auf zwei Prozent begrenzt werden. Das soll so lange sein, bis es zu einer großen Mietrechtsreform kommt, die längst überfällig ist.

   

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