Kärntner Kunststoffprofilhersteller KP-TEC erstreitet richtungsweisendes Urteil für Auslandsinvestoren | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Kärntner Kunststoffprofilhersteller KP-TEC erstreitet richtungsweisendes Urteil für Auslandsinvestoren

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Nach jahrelangem Rechtsstreit verurteilte das Höhere Handelsgericht in Banja Luka in zweiter Instanz die Villacher AF TEC Beteiligungs GmbH und K-UNI Kunststoffproduktions- und Handels GmbH rechtskräftig zu einer gesamtschuldnerischen Schadenersatzzahlung in Höhe von 1.943.686,56 EUR sowie zum Ersatz der Verfahrenskosten in Höhe von 23.336,01 EUR. Laut Berufungsgericht ist der Anspruch „durch das fahrlässige Handeln der Beklagten und Missbrauch der juristischen Personen“ in den bosnischen Tochtergesellschaften entstanden, weshalb das Urteil des Erstgerichts – das die Klage als unbegründet abgewiesen hatte – aufgehoben wurde.

Gegenstand des Rechtsstreits war eine Millionen-Forderung der bosnischen KP-TEC (vertreten durch Rechtsanwalt  Rašid Haračić, Sarajevo, Bosnien und Herzegowina) gegen die ebenfalls im bosnischen Derventa, Republika Srpska ansässige K-UNI d.o.o., die 2018 in Konkurs ging und mittlerweile von Amts wegen aus dem Handelsregister gelöscht wurde.

Wie sich später herausstellen sollte, hatte das zur österreichischen AF TEC Beteiligungs GmbH gehörende Unternehmen bereits 2016 seine Geschäftstätigkeit eingestellt und den Firmennamen geändert, während gleichzeitig die bisherigen Mitarbeiter und Maschinen in der neugegründeten K-UNI Plus d.o.o. eingesetzt wurden, die auch den ganzen Kundenstock übernommen hatte. Da im Handelsregister ein bosnischer Geschäftsführer als alleiniger Gesellschafter aufschien, blieben diese  Umstände unbeachtet.

„Zum Glück sind wir im Zuge eines von den örtlichen Steuerbehörden eingeleiteten Strafverfahrens wegen Verschleierung von Tatsachen und falscher Tatsachendarstellung, Gläubigerbevorzugung und Abgabenhinterziehung auf zwei Treuhandverträge und etliche Unterlagen gestoßen, mit denen wir nachweisen konnten, dass es sich dabei um einen, von der K-UNI Kunststoffproduktions- und Handels GmbH eingesetzten Gesellschafter handelte“, zeigt sich Rechtsanwalt  Rašid Haračić erleichtert.

Nachsatz: „Es war ein Kampf wie David gegen Goliath. KP-TEC ist ein mittelständisches Unternehmen der Kärntner Familie Mick, während mit der Franz-Olbrich-Gruppe hinter der K-UNI ein ganzer Konzern steht. Aufgrund der mit den Treuhandverträgen erwiesenen Verknüpfung ist es nur schwer vorstellbar, dass man dort von den kriminellen Machenschaften der bosnischen Geschäftsführung nichts gewusst hat“, so  Rašid Haračić.

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