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Viele offene Stellen brauchen viele offene Türen

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In den Pflege- und Betreuungsberufen fehlt dringend und rasch benötigtes Personal, darüber besteht inzwischen kein Zweifel mehr. Zahlen von 75.000 bis 100.000 Pflegekräften, die bis 2030 in Österreich fehlen, werden proklamiert.

Der Lebenswelt Heim Bundesverband hat neben vielen anderen wesentlichen Stimmen im Gesundheits- und Sozialwesen mehrfach darauf hingewiesen. Seit gut vier Jahren ist nun die Umsetzung einer „Pflegelehre“ im Gespräch. Es wurde bereits eine intensive, mitunter auch emotionale, Diskussion darüber geführt. Viele der geäußerten Standpunkte sind nachvollziehbar.

Der Lebenswelt Heim Bundesverband versteht sich als die „Stimme fürs wertvolle Altern“ in Österreich. Aus der Sicht der Bewohner:innen in den Pflegehäusern brauchen wir jede qualifizierte Pflegekraft und jede:r, der sich einen Berufsweg in diesem Bereich vorstellen kann, soll auf eine passende Möglichkeit treffen, um diesen zu ergreifen.

Die Pflegelehre würde schon sehr jungen Menschen einen Weg in einen Pflegeberuf eröffnen. Auch das wurde bereits kontrovers diskutiert. „Gut begleitet kann das frühe Aufbauen von Sozial- und Fachkompetenz aus unserer Sicht auch einen gesellschaftlichen Mehrwert bringen“, erklärt Präsident Jakob Kabas und fügt hinzu: „Gleichzeitig könnten die Pflegehäuser als Auszubildende eine Rolle dabei einnehmen, Berufsmöglichkeiten und Arbeitsplätze für junge Menschen auch im ländlichen Bereich zu schaffen und einer zunehmenden Abwanderung junger Arbeitskräfte in die Ballungszentren entgegenwirken.“

Eine Durchgängigkeit in der Ausbildung zu den unterschiedlichen Pflegeberufen ist schon derzeit stark vorhanden und die geplante Pflegelehre kann dazu noch ein weiterer Baustein sein. Sie gibt uns die Möglichkeit, Ausbildungswege in die Pflege auf eine noch weitere Basis zu stellen.

„Wichtig ist aber, dass sie keine alleinige Lösung für unser Grundproblem ist. Vor allem im Hinblick auf den erfolgreich eingeschlagenen Weg der Akademisierung geht es nicht um ein „entweder – oder“ sondern um ein „und“. Die vielen offenen Stellen in unserem Bereich brauchen viele offene Türen“, betont Präsident Jakob Kabas.

Gleichzeitig weist er darauf hin, dass derzeit in Bezug auf die Umsetzung der Pflegelehre noch viele Fragen offen sind. Diese sollten unter Einbindung der Expert:innen aus der Praxis rasch geklärt werden. „Wir als Lebenswelt Heim Bundesverband bieten unsere Expertise aus allen österreichischen Bundesländern gerne an, um bei der Entwicklung mitzuhelfen“, bekräftigt Kabas die Bereitschaft zur Mitgestaltung.

Der Bundesverband Lebenswelt Heim vertritt seit 1994 überparteilich und trägerunabhängig die Interessen von ca. 650 Alten- und Pflegeheimen und somit rund 40.000 Pflegekräften in ganz Österreich. Auf europäischer Ebene ist er Mitglied des European Ageing Network (EAN).

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