Peter Manhal "Blue gets in your eyes" | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Peter Manhal „Blue gets in your eyes“

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Im Englischen bezeichnet das Wort quest eine Frage/Aufgabe, wie etwa Parzival die Suche nach dem Gral als ‚Aufgabe‘ hatte. Peter Manhal ist gleichsam ein moderner Parzival, ein von der und durch die Kunst ‚Getriebener‘, der damit seinen Beitrag zur ‚Lösung‘ der Menschheitsfragen leisten möchte, wohl wissend, dass dies vermessen ist. Dass er, als wahrer Polyhistor, so multi- bzw. transmedial vorgeht, ist Beweis dafür, dass er um die Begrenztheit menschlichen Tuns weiß. Angesichts der Macht der Bilder, der Rhetoriken des Visuellen, die in unserer digitalen Postmoderne bisher noch weitgehend unerforschte Dimensionen entwickelt haben, gilt es, mit eigenen Werken einige Anker zur Orientierung zu bieten. Diese ‚Quest‘ lässt Peter Manhal keine Ruhe, und wir verdanken ihr seine unablässige Suche nach Antworten, die uns mit den Rätseln und unergründlichen Befriedigungen der Schönheit beglücken.

Die Ausstellung "Blue gets into your eyes" von Peter Manhal anlässlich seines 70. Geburtstages bietet einen willkommenen Anlass, dem Werk dieses besonderen Grazer Künstlers mal wieder zu begegnen.

Die jetzige Präsentation fokussiert Arbeiten zum Thema Blau. Im französischen Namen bleu outremer schwingt eine Sehnsucht nach Weite, Fremdheit und Zauber mit, und dieses besondere Blau meint das Tiefe, das Inkommensurable, ja die Transzendenz. Es ist bei ihm mehr als eine Farbe, vielmehr eine Qualität, eine Temperatur, ein Lebensgefühl, das an Reisen erinnert, vergangene und von Betrachtenden im Geiste vorweg genommene. So leuchtet die Farbe Blau gleichsam leitmotivisch immer wieder auf und durch­zieht das Werk nicht zufällig wie ein Ankerfaden.

Nicht ein bestimmtes Medium ist sein Metier, sondern alle Sparten kreativer Gestaltung (Zeichnung, Malerei, Skulptur/Plastik, Fotografie, Performance, Texte, Landschaftsarchitektur) werden, meistens einander ergänzend, eingesetzt und ausgelotet. So überrascht nicht, dass seine lebensweltliche Umgebung mitgestaltet wird, sei es im Garten oder bei öffentlichen Aufträgen. Seine künstlerischen Eingriffe bilden nie Fremdkörper, sondern erscheinen gleichsam als Vollendung, Offenlegung eines Raumgefühls oder einer Ortung. Er produziert keine Einzelstücke, sondern seine Werke entwickeln sich in und als Serien, als Antworten auf unbeantwortete Fragen. Verhandelt werden, in Auseinandersetzung mit westlichen oder östlichen Philosophien, in jeweils aktuellen Ausgestaltungen Fragen des In-die-Welt-Geworfen-Seins, des Menschseins. Dass darauf keine einfachen Antworten möglich sind, begründet die komplexe Vielfalt der Werke von Peter Manhal, die ihre reichhaltigen holistischen Ergründungen jedoch anschaulich vermitteln.

Anne-Marie Bonnet
Köln/Bonn/München, im März 2023

Ort: die blaue galerie, Ungargasse 57, 1030 Wien
Datum: Vernissage am 26.04.2023, ab 18 Uhr

Die Ausstellung ist bis 25.05.2023 zu sehen.
Die Galerie ist nach Vereinbarung geöffnet. 
www.peter-manhal.at

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