Disoski/Grüne zu UN-Weltbevölkerungsbericht: Schluss mit rechtskonservativer Körperpolitik auf Kosten von Frauen
„Der heute präsentierte Weltbevölkerungsbericht zeigt auf, dass es in 68 Ländern weltweit immer noch 44 Prozent der liierten Frauen verunmöglicht wird, ihre körperliche und reproduktive Selbstbestimmung bei Verhütung, Sex oder der Gesundheitsversorgung auszuüben. Darüber hinaus fehlt es schätzungsweise 257 Millionen Frauen an modernen, zuverlässigen Verhütungsmitteln. Diese Zahlen sind erschreckend, alarmierend und ein klarer politischer Handlungsauftrag“, kommentiert Meri Disoski, stellvertretende Klubobfrau und Frauensprecherin der Grünen, den UN-Weltbevölkerungsbericht 2023. „Der Bericht empfiehlt nachdrücklich politische Maßnahmen zu ergreifen, mit denen wir Rechte und freie Entscheidungen für Frauen und Mädchen stärken und die Gleichstellung der Geschlechter in den Mittelpunkt stellen. Diese Empfehlungen möchte ich unterstreichen“, sagt Disoski.
„Auch in Österreich versuchen Rechte und Konservative immer wieder Selbstbestimmungsrechte von Frauen zu beschneiden und einzuschränken. So wird etwa regelmäßig die Forderung nach Motivforschung zu Schwangerschaftsabbrüchen laut und die Möglichkeit für Schwangerschaftsabbrüche in Landeskrankenhäusern von Rechten und Konservativen Politiker:innen blockiert. Schluss mit dieser Körperpolitik auf Kosten von Frauen“, fordert Disoski.
Der UN-Bericht zeigt, dass jeglicher Versuch die Reproduktion zu beeinflussen prinzipiell mit der Einschränkung weiblicher Entscheidungsrechte und -freiheiten einhergeht. „Frauenrechte und insbesondere reproduktive Selbstbestimmungsrechte sind Gradmesser unserer Demokratien. Werden sie gezielt eingeschränkt und beschnitten, sagt das viel über den gesellschaftlichen Status von Frauen aus“, führt Disoski aus.
Verbesserungsbedarf ortet Disoski auch in Österreich. „Wir müssen das Leistungsangebot für die reproduktive Gesundheit österreichweit ausbauen, zum Beispiel durch kostenlose Verhütungsmittel oder die Kostenübernahme von Schwangerschaftsabbrüchen durch die Krankenkasse. Und wir müssen garantieren, dass Frauen und Mädchen ihre reproduktiven Rechte frei von Zwang, Gewalt oder anderen Entscheidungsängsten ausüben können“, sagt Disoski und hält fest: „Das heißt auch: Wir müssen Schwangerschaftsabbrüche endlich entkriminalisieren. Der Uterus von Frauen hat nichts im Strafgesetzbuch zu suchen.“
„Wir wissen: Echte weibliche Selbstbestimmung erreichen wir nur durch umfassende strukturelle Gleichstellungsmaßnahmen. Daher kämpfen wir in allen Lebensbereichen für die völlige Gleichstellung von Frauen. Das reicht von ökonomischer Unabhängigkeit bis hin zu starken Gewaltschutz- und Anti-Diskriminierungsgesetzen. Denn die Voraussetzung für eine resiliente und zukunftssichere Gesellschaft liegt nicht in der Bevölkerungszahl, sondern in der Stärkung der Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter“, betont Disoski.
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