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Picasso: Tod eines Unsterblichen

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Vor 50 Jahren, am 8. April 1973, stirbt Pablo Picasso – der Maler des Jahrhunderts ist tot. Die ALBERTINA zeigt in Ihrer Ausstellung ‚Picasso – Zum 50. Todestag‘ das Werk des spanischen Künstlergenies.  

Morgen, am Karsamstag ist zugleich der 50. Todestag des berühmtesten und bedeutendsten Künstlers des 20. Jahrhunderts: Pablo Picasso. Mehr als 70 Werke ­– von der Blauen Periode über Picassos Erfindung des Kubismus, seine Bedeutung für den Surrealismus bis zum überragend expressiven Spätwerk der 1960er Jahre – zeigen in einer umfassenden Ausstellung der ALBERTINA das lange und vielfältige Schaffen dieses Genies. In der Schau werden bis 18. Juni Gemälde, Zeichnungen, Keramiken und Druckgraphiken präsentiert. 

Begräbnis des Giganten im Kreise seiner Nächsten 

Picasso stirbt an Herz- und Lungenversagen im Alter von 92 Jahren in seinem letzten Haus in Mougins. Er wird in eine spanische schwarze Capa gehüllt, die Picassos Frau Jacqueline Jahre zuvor in Madrid hat nähen lassen. Die kostbare Capa, ähnlich einem Radmantel, wurde nicht der Post anvertraut, sondern der Trainer von Real Madrid nahm sie persönlich von Madrid mit nach Nizza, wo seine Mannschaft ein Auslandsspiel bestritt. Picassos Friseur holte sie dort ab und brachte die Capa nach Mougins: die Capa war das Symbol für Spanien, das nun Picasso nie mehr sehen sollte. Sein großer Wunsch, Franco zu überleben, hat sich nicht erfüllt. 

Vor dem Totenhaus hielt die Gendarmerie Wache; außer Arias, Picassos Friseur, durfte niemand ohne Erlaubnis zu Picasso. 

Bei einem heftigen Schneesturm – ein ganz seltenes Ereignis in der Provence um diese Jahreszeit –wurde zwei Tage später der Leichnam Picassos von Mougins an seine letzte Ruhestätte zu seinem Schloss in Vauvenargues gebracht. Sogar die Straßen mussten erst geräumt werden, um den Weg für Picasso frei zu schaufeln. 

Jacqueline und Picassos Sohn aus seiner ersten Ehe (mit Olga Khokhlova), Paulo, haben entschieden, Picasso am Beginn der Steintreppe, die hinauf zum mittelalterlichen Schloss Vauvenargues führt, begraben zu lassen: Nur wenige Menschen durften am Begräbnis teilnehmen. Neben Paulo und Jacqueline deren Schwester Catherine, ein altes Freundespaar aus Barcelona (Picassos Lieblingsstadt, die er zuletzt in den frühen 30er Jahren gesehen hat), Picassos letzter Sekretär und Picassos Friseur Arias. 

Marie Therese Walther, Picassos Geliebte der 20er und 30er Jahre war ebenso unerwünscht wie Picassos Kinder Claude und Paloma aus der Beziehung Picassos mit Francoise Gilot, Maya (aus der Beziehung mit Marie Therese Walther) und die Enkelkinder Marina und Pablito (aus Paulos Ehe). 

Erbe für die Ewigkeit  

An diesem kalten Tag vor 50 Jahren wurde eines der größten Genies der Geschichte zu Grabe getragen. Doch seine inspirierende Kunst, sein unglaubliches Schaffen von über 50.000 Werken machen Picasso unsterblich. Sein Werk spiegelt die gewaltigen politischen Umwälzungen seiner Zeit wider: turbulente Kriegsjahre, das Ausstellungsverbot unter deutscher Besatzung, den Spanischen Bürgerkrieg. Mit seinem Pinsel und seiner Feder setzt er sich für die Freiheit ein. Seine Faszination für den Stierkampf, seine Beziehungen zu Frauen, sein Verlangen nach dem Bacchanal und der Erotik, fesseln ihn ein Leben lang. Noch im hohen Alter schafft er Werke unmessbarer Kraft. 

„Picassos Kunst unterscheidet nicht zwischen dem Malen mit dem Pinsel, dem Zeichnen mit dem Stift, der Linie der Feder, dem Schneiden in Linol, dem Ritzen der Kupferplatte oder dem Formen der Masse. Alles wird durch ihn zur Kunst erhoben, sein Werk entzieht sich jeder Logik und Voraussage; denn mit ihm zerfällt die Entwicklungsgeschichte der Kunst. Die Parameter, die die Kunst erfüllten, werden mit ihm und durch sein Schaffen abgelegt. Die Welt ist sich einig: Ohne Picasso hätte die Kunst einen anderen Lauf genommen“, so ALBERTINA-Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder. 

Weitere Infos und Pressebilder finden Sie auf 

Picasso. Zum 50. Todestag « ALBERTINA Museum Wien 

Picasso

ZUM 50. TODESTAG

ALBERTINA, 1., Albertinaplatz 1

Bis 18.06.2023

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