Bundesjugendvertretung zum Weltgesundheitstag: Mentale Gesundheit junger Menschen braucht Priorität
Anlässlich des morgigen Weltgesundheitstages macht die Bundesjugendvertretung (BJV) auf die steigenden psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen aufmerksam. Schon 2018, deutlich vor Ausbruch der Pandemie, hatte laut damaliger HBSC-Studie jede vierte junge Person psychische Beschwerden. In den vergangenen Jahren hat sich die Situation zugespitzt, betont BJV-Vorsitzender Julian Christian: „Die Ergebnisse der kürzlich präsentierten HBSC-Studie zeigen, dass die Belastungen bei Jugendlichen während der Pandemie zugenommen haben. Die Versorgungslücken im Bereich der psychischen Gesundheit sind aber gleich geblieben. Das bestehende Angebot garantiert nicht jedem jungen Menschen die Unterstützung, die gebraucht wird.“
Es müssen dringend ausreichende kassenfinanzierte Kapazitäten für Psychotherapie und Kinder- und Jugendpsychiatrie geschaffen werden, um die Versorgungslücken zu schließen. Außerdem braucht es eine Ausweitung der psychosozialen Unterstützung an Schulen, ist der BJV-Vorsitzende überzeugt: „Es braucht einen deutlichen Ausbau des Betreuungsangebots. Idealerweise dort, wo man junge Menschen niederschwellig erreichen kann. 1.000 neue Stellen für Schulpsychologie würden gewährleisten, dass nicht nur Lehrpersonen, sondern auch spezifisch ausgebildetes Personal für psychologische Beratungen zur Verfügung steht.“
Der mentalen Gesundheit junger Menschen muss insgesamt mehr denn je Priorität eingeräumt werden, sagt BJV-Vorsitzende Rihab Toumi: „Projekte mit gedeckelten Plätzen sind jedenfalls keine langfristige Lösung. Nur ein umfassendes Therapieangebot ermöglicht Kindern und Jugendlichen ein gesundes Aufwachsen.“
Dass es dringenden Handlungsbedarf gibt, zeigen auch die ausgeschöpften Kontingente des Projekts „Gesund aus der Krise“. „Das Angebot ist eine wichtige Akuthilfe, deckt aber nicht den benötigten Bedarf ab. Es wurde angekündigt, dass die Mittel aufgestockt werden. Nach sechs Monaten gibt es aber noch keine weiteren Therapieplätze“, kritisiert Toumi und ruft die Politik auf, schneller an einer langfristigen Lösung zu arbeiten. „Wir begrüßen alle Schritte, die zu einer Entlastung von Kindern und Jugendlichen führen, aber nur ausreichende Therapieplätze sowie niederschwellige Unterstützungs- und Beratungsangebote in allen Bundesländern werden zu einer deutlich spürbaren Entspannung der Situation führen“, so die BJV-Vorsitzende.
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