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Sterbebegleitung

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Zwar hält sich mittlerweile wohl nur noch ein geringer Teil der heimischen Bevölkerung an die Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern – in der Karwoche gedenkt man in Österreich dennoch traditionellerweise dem Leiden und Sterben Jesu. Und damit rückt häufig auch die eigene Sterblichkeit ins Bewusstsein. Welche Wünsche wir für unsere letzten Lebensmomente auf Erden haben, wie wichtig dabei Palliativ-Betreuung ist und inwieweit ein assistierter Suizid für die Österreicher*innen in Frage kommt, hat das digitale Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent in einer Studie gemeinsam mit der HOSPIZ Bewegung Baden untersucht.  

Hilfe auf dem letzten Weg

Auch wenn wir diesen Gedanken gerne beiseiteschieben – wir alle müssen irgendwann sterben. Die vorliegende Umfrage zeigt deutlich, dass die eigene Endlichkeit nichts ist, mit dem wir uns gerne und häufig auseinandersetzen. Insgesamt gibt nur jede*r fünfte Österreicher*in an, sich schon öfters mit dem eigenen Ableben auseinandergesetzt zu haben. Mit zunehmendem Alter rückt diese Tatsache naturgemäß immer stärker in den Fokus, und so steigt dieser Wert in der Altersgruppe 70-79 Jahre signifikant an (38%).

Nicht jedem von uns ist dabei ein einfacher, schneller Tod im hohen Alter gegönnt. Häufig sind die letzten Lebensmonate und -wochen von schweren Krankheiten geprägt. Sollte sie dieses Schicksal ereilen, betrifft die größte Angst der Österreicherinnen und Österreicher aber nicht die eigenen Schmerzen (50%), sondern die Tatsache, anderen womöglich zur Last zu fallen (54%).

Denn die Mehrheit der Befragten (65%) wünscht sich, die letzte Lebenszeit zuhause verbringen zu können. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Pflegelast hierzulande zumeist auf den Schultern der Angehörigen liegt – sowohl die emotionale Last als auch die faktische Betreuung und Pflege. Zwei Drittel der Befragten geben an, dass sie davon ausgehen, im Pflegefall von Familienangehörigen betreut zu werden“, erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.

Auch wenn sie ihre letzten Tage und Wochen lieber zuhause verbringen möchten, ist es mehr als 90% der Befragten wichtig, bis zum Schluss professionell medizinisch betreut zu werden. Dieser scheinbar unmögliche Spagat zwischen vertrauter Umgebung und umfassender medizinischer Versorgung kann durch ambulante Palliativbetreuung möglich gemacht werden. „Mobile Palliativteams betreuen und begleiten unheilbar kranke Menschen und ihre Angehörigen zuhause. Im Mittelpunkt steht die bestmögliche Linderung von belastenden Symptomen und Begleiterscheinungen. Durch das enge Zusammenspiel von Familie, Ärztinnen und Ärzten und ambulanten Pflegediensten ist ein Tod in vertrauter Umgebung möglich“, so Ing. Andrea Klune von der HOSPIZ Bewegung Baden. Kein Wunder, dass die Wichtigkeit dieser Einrichtungen für die Bevölkerung außer Frage steht. Jeweils 7 von 10 sind der Überzeugung, dass mobile und stationäre Hospiz- und Palliativbetreuung sehr wichtig sind.

Assistierter Suizid

Wie es auch die vorliegenden Ergebnisse nahelegen, sind Ängste in Zusammenhang mit dem eigenen Sterben häufig verknüpft mit der Sorge vor der Abhängigkeit von anderen Menschen. Mit seiner Erkenntnis vom 11. Dezember 2020 hat der Verfassungsgerichtshof die bisherige Strafbarkeit der Beihilfe zum Suizid für verfassungswidrig erklärt. Das Sterbeverfügungsgesetz regelt seither, unter welchen Voraussetzungen assistierter Suizid möglich ist. Die Kenntnis über die aktuelle rechtliche Situation scheint nach Selbstauskunft der Befragten recht hoch ausgeprägt. Rund zwei Drittel glauben, den Status quo zu kennen.

Ob sie selbst von dieser Möglichkeit Gebrauch machen würden, ist für viele Österreicherinnen und Österreicher noch unklar. Rund 4 von 10 sind sich diesbezüglich nicht sicher und müssten intensiv darüber nachdenken. Genauso viele ziehen die Möglichkeit des assistierten Selbstmordes aber durchaus in Betracht. Für jede*n Zehnte*n wäre dieser Weg hingegen mit den eigenen ethischen/ religiösen Wertvorstellungen nicht vertretbar.

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