AUGE/UG an Kocher:“Nimm den Schwachen und verkaufe es als Attraktivierungsmaßnahme“ ist eine menschenverachtende Politik
"Ist inzwischen allen aufgefallen, wie diese Bundesregierung Politik macht?", fragt Vera Koller, Sprecherin AUGE/UG Wien. Arbeitsminister Kocher spricht zwar davon, dass er die Vollzeitbeschäftigung attraktiver machen wolle, gleichzeitig fordert er Maßnahmen, die nur Menschen in Teilzeit treffen. "Die Methode der ÖVP: Nimm den Schwachen und verkaufe es als Attraktivierungsmaßnahme – von christlich-sozial ist hier wenig zu merken", so Vera Koller spöttisch.
Es ist unerträglich, mit welcher menschenverachtenden Ideologie vonseiten der ÖVP politische Überlegungen angestoßen werden. Wenn Arbeitsminister Kocher von den freiwilligen Teilzeitbeschäftigten spricht, übersieht er absichtlich die Bedingungen, die Beschäftigte in die Teilzeit drängen. Meistens sind es nicht gut situierte, die sich Teilzeit aussuchen, sondern Menschen, die entweder aufgrund von Betreuungspflichten oder gesundheitlicher Einschränkungen nicht in der Lage sind, mehr Stunden zu arbeiten.
"Aber auch wenn jemand freiwillig dem Leistungsdruck nicht entsprechen möchte oder neben seinen Arbeitspflichten ein ehrenamtliches Engagement ausübt, ist der Schluss, diejenigen zu bestrafen, indem man ihnen die Sozialleistungen kürzt an Verachtung nicht zu überbieten."
Anstatt endlich den Mehrstundenzuschlag an den Überstundenzuschlag bei Vollzeitbeschäftigten anzugleichen, Arbeitsbedingungen zu verbessern oder Betreuungseinrichtungen auszubauen, ist es für die ÖVP viel naheliegender, Sozialleistungen zu kürzen. "Stellen Sie endlich sinnvolle Überlegungen an, Herr Kocher, am Arbeitsmarkt gibt es viel zu tun", appelliert Vera Koller wenig hoffnungsvoll.
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