83 % der Österreicher:innen für Verbot von Einweg-E-Vapes
Einweg-Elektro-Zigaretten landen im Restmüll, verschwenden Ressourcen und erzeugen unnötigen Abfall. In ihnen verstecken sich nicht ausbaubare Lithium-Ionen-Batterien – falsch entsorgt können die bunten Vapes auch Explosionen und Brände auslösen. Um Einweg-Abfall, Rohstoffverlust und gefährlichen Bränden vorzubeugen, fordert der VOEB zum Tag der Batterie am 18. Februar ein Verkaufsverbot. 83 Prozent der österreichischen Bevölkerung begrüßt die Forderung, wie eine aktuelle VOEB-Studie* bestätigt.
Elektroschrott, Plastikabfall und Altbatterien – Einweg-E-Zigaretten sind eine echte Umweltsünde und stellen ein gravierendes Problem für die Ökologie und die österreichischen Recyclingbetriebe dar. Dennoch sind die Einweg-E-Zigaretten im Trend und gerade bei den Jüngeren sehr beliebt. Werden die Wegwerfprodukte falsch (im Restmüll) entsorgt, kommt es in den Recyclingbetrieben immer häufiger zu Bränden – und deren Zahl steigt. Der VOEB spricht sich daher für ein Verbot aus: „Einweg-E-Zigaretten sind ein umstrittenes Wegwerfprodukt: Aufwändig in der Herstellung haben sie eine kurze Lebensdauer und verschwenden knappe Rohstoffe, wie etwa Seltene Erden. Aufklärungsarbeit über das umweltschädliche und gesundheitliche Risiko für Konsument:innen sind absolut notwendig und ein Verkaufsverbot ist die einzige Konsequenz“, erklärt VOEB Präsidentin Gabriele Jüly. Auch 83 Prozent der Österreicher:innen sprechen sich laut VOEB-Studie für ein Verkaufsverbot der Einweg-E-Zigaretten aus.
Gefährliche „Brandteufel“ Einweg-Vapes
In der Kunststoffhülle der E-Zigaretten stecken nicht aufladbare Lithium-Ionen-Batterien und eine Vorrichtung, die nikotinhaltige Flüssigkeit verdampfen lässt. Bis zu 600-Züge sind möglich, bis die bunten „Einweg-Vaporizer“ als Elektroschrott gelten. Umgerechnet sind das zwei bis drei Packungen Zigaretten. Die „Disposables“ sind in vorgesehenen Sammelstellen, Wertstoffzentren oder im Handel zu entsorgen. Viele Verbraucher:innen wissen nicht, dass die eingebauten Lithium-Ionen-Batterien risikoreiche „Brandteufel“ darstellen. Bei Beschädigung können sie enorme Hitze von über 1.000 Grad Celsius entwickeln und Mitarbeiter:innen der Abfallwirtschaftsbetriebe lebensgefährlich verletzen sowie zu erheblichen Schäden in den Anlagen führen. „Das ist ein echtes Problem für die Kreislaufwirtschaft, gefährdet die Sicherheit und stellt ein finanzielles Risiko für die Recyclingbetriebe dar“, sagt VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly.
In Deutschland hat das Bundesland Bayern ein europaweites Verbot der Einweg-E-Zigaretten gefordert. Ziel der Bundesratsinitiative ist die Bundesregierung aufzufordern, sich auf EU-Ebene für ein Verkaufsverbot dieser Wegwerfprodukte einzusetzen und den wachsenden Markt an Einwegprodukten auszubremsen. Auch der BDE (Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft) und der NABU (Naturschutzbund Deutschland) unterstützen diese Forderung und sprechen sich für ein Verbot aus.
Verbaute Gerätebatterien sind ein Problem
Nicht nur in Vapes befinden sich Lithium-Ionen-Batterien. Ob Spielzeug, Radios, Uhren, Smartphones oder singende Geschenkekarten – verbaute Akkus stecken in zahlreichen Produkten und sind eine Umweltsünde sowie Gefahrenquelle für Verbraucher:innen und Recyclingbetriebe. Auch der EU ist dieses Problem bewusst: Bis 2030 dürfte sich der Bedarf an Akkus verzehnfachen – Ziel ist möglichst viel zu recyceln und keine giftigen Stoffe in die Umwelt auszustoßen. So will die EU die Tauschbarkeit von Akkus, Batterien bei Smartphones oder anderen Produkten vorschreiben.
*Aktuelle, repräsentative Studie:
Im Auftrag des VOEB befragte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent zwischen Jänner und Februar 2023 insgesamt 1.000 Österreicher:innen im Alter zwischen 14 – 75 Jahren rund um das Thema Einweg-E-Zigaretten.
Über den VOEB:
Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ist die freiwillige Interessensvertretung der kommerziell geführten Abfall- und Ressourcenwirtschaftsunter-nehmen in Österreich. Der Verband vertritt derzeit über 250 Mitgliedsunternehmen und repräsentiert somit zwei Drittel – gemessen am Umsatz bzw. an den Beschäftigten – der privaten österreichischen Abfallwirtschaftsbetriebe. Die Branche beschäftigt direkt und indirekt ca. 43.000 Mitarbeiter, entsorgt rund zwei Drittel des gesamten in Österreich anfallenden Abfalls in 1.100 High-Tech-Anlagen und erwirtschaftet Umsätze in der Größenordnung von 4 Mrd. Euro pro Jahr.
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