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LH Mikl-Leitner zum Ableben von Friedrich Cerha

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St.Pölten (OTS) – „Mit Professor Friedrich Cerha ist einer der bedeutendsten Komponisten, Dirigenten und Musikvermittler des Landes von uns gegangen. Cerhas Tod ist ein großer Verlust für die Musikszene Österreichs, aber auch weit darüber hinaus. Friedrich Cerha setzte – als Künstler und als Mensch – auf das Verbindende und war eine überaus liebenswürdige Persönlichkeit. Wir werden ihn stets mit größter Wertschätzung in Erinnerung behalten“, zeigt sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner über das Ableben des bedeutenden Künstlers tief betroffen.

Friedrich Cerha hat das musikalische Leben Österreichs in den letzten Jahrzehnten so intensiv mitgestaltet wie kaum ein anderer Musikschaffender. Als Komponist, als Leiter diverser Ensembles, Dirigent und durch seinen unermüdlichen Einsatz für (Neue) Musik und deren Vermittlung ist er weithin bekannt. Er leistete Großartiges für das Verständnis und die interpretatorische Qualität von Musik. Sein unermüdliches Schaffen war geprägt von beharrlicher Kontinuität und einer undogmatischen Herangehensweise.

Friedrich Cerha hatte Zeit seines Lebens eine enge Beziehung zu Niederösterreich. Bereits 1963 erwarb er ein Domizil in Maria Langegg im Dunkelsteiner Wald. Die Gegend regte ihn nicht nur zum Komponieren, sondern auch zur bildenden Kunst an. Es entstanden Aquarelle, Zeichnungen und Skulpturen. Eigene Texte zu musiktheoretischen, kultur- und gesellschaftspolitischen Fragestellungen sowie zu eigenen Werken, umfangreiches Korrespondenzmaterial, Fotografien und vielfältige Rezeptionsdokumente zeugen von der künstlerischen und persönlichen Entwicklung des großen Komponisten.

Das Land Niederösterreich hat bereits zu Lebzeiten den gesamten Vorlass beginnend mit der ersten Komposition des achtjährigen Friedrich Cerha aus dem Jahr 1934 erworben. Sämtliche originale Musikhandschriften des Komponisten befinden sich im Bestand des Archivs der Zeitgenossen in Krems und stehen dort der weltweiten Musikforschung zur Verfügung. Somit wird sein Gesamtwerk auch künftig Bedeutung haben und in die Musikgeschichte eingehen.

Cerha hinterlässt eine außergewöhnlich umfangreiche Sammlung an audiovisuellen Medien-, Proben- und Konzertmitschnitten sowie Portraits und Interviews. Mit dem Archiv des Ensembles „die reihe“ und einem Konvolut an Materialien von Gertraud Cerha, zeichnet der Bestand ein Bild des kulturellen Lebens im Österreich der Nachkriegszeit. Sämtliches Archivmaterial aus den Jahren 1935 bis 2008, einschließlich der audiovisuelle Medien, liegt auch in digitalisierter Form vor.

Für seine Verdienste um das Bundesland Niederösterreich wurde Friedrich Cerha im Jahr 2010 das Silberne Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich verliehen.

Mit seiner Frau Gertraud Cerha, die wie er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien studierte, war er über siebzig Jahre verheiratet, er hinterlässt zwei Töchter, Irina und Ruth.

„Friedrich Cerha wird fehlen – als Mensch und als Künstler mit Intellekt, Kreativität und herausragender Formensprache. Mein großes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freundinnen und Freunden sowie Weggefährtinnen und Weggefährten,“ so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

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