AK zum Fachhochschulentwicklungs- und Finanzierungsplan: Entwurf geht „in Richtung Stillstand“
Die Arbeiterkammer fordert „einen starken, zukunftsfähigen Fachhochschulsektor“. Aber der Entwurf des Bildungsministeriums für den Fachhochschulentwicklungs- und Finanzierungsplan weist „in Richtung Stillstand“, kritisiert sie in ihrer Stellungnahme: Die geplante Erhöhung der Bundesförderung gleicht lediglich die Mehrkosten durch die Inflation aus. Und vor allem wären 1.200 neue Studienplätze pro Jahr nötig. Neue Studienplätze sind aber nicht geplant. Ilkim Erdost, Bereichsleiterin Bildung in der AK Wien, verweist auf die Verantwortung des Bundes im Hochschulbereich: „Jeden Tag hören wir, dass Fachkräfte fehlen. Da ist es absolut nicht nachvollziehbar, dass an den Fachhochschulen keine neuen Studienplätze vorgesehen sind.“
Bereits vorigen Juni haben Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Gewerkschaft GPA und Industriellenvereinigung gemeinsam zusätzlich 1.200 bundesfinanzierte Studienplätze pro Jahr, die regelmäßige Anhebung der Studienplatzfinanzierung zur Qualitätssicherung, die stärkere Durchlässigkeit des Fachhochschulsektors und die Wiederaufnahme des Dialogs „Zukunft Hochschule“ gefordert.
Ilkim Erdost: „Für uns von der Arbeiterkammer ist es besonders wichtig, den Fachhochschulsektor zu stärken. Er ermöglicht insbesondere die Aus- und Weiterbildung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und deren Kindern.“ Im Entwurf des Bildungsministeriums für den Fachhochschulentwicklungs- und Finanzierungsplan 2023/24 bis 2025/26 sind aber wenig Impulse in Richtung Stärkung der Fachhochschulen.
Die vorgeschlagene Erhöhung der Bundesförderung der Fachhochschulen um 10 Prozent im Jahr 2023 deckt lediglich die Mehrkosten durch die Teuerung ab, kritisiert die AK. Die geplante Erhöhung um 4,5 Prozent für das Folgejahr wird nicht ausreichen, um die Preissteigerungen abzudecken.
Positiv ist für die AK, dass die soziale Durchlässigkeit der Fachhochschulen als strategischer Fokus im Entwicklungs- und Finanzierungsplan bleibt. Sie fordert dafür aber Maßnahmen und zweckgebundene Budgetmittel, etwa um Lehrabsolvent:innen den Zugang zum Fachhochschulstudium zu erleichtern oder das Angebot von berufsbegleitenden Studienplätzen auf die Hälfte aller Plätze auszuweiten.
Außerdem soll der Dialog „Zukunft Hochschule“ wieder aufgenommen werden, bei dem unter Einbindung aller wichtigen Interessensvertretungen Zukunftsperspektiven für die Hochschulsektoren entwickelt werden.
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