Grüne: Provisionsfrei Wohnen wird zum Standard

„Was in allen anderen Lebensbereichen selbstverständlich ist, gilt jetzt ab 1. Juli dieses Jahres für Maklergebühren: Wer anschafft, muss auch zahlen. Da für gewöhnlich die Vermieterinnen und Vermieter den Makler beauftragen, heißt das für die Mieter:innen, dass provisionsfreies Wohnen zum Standard wird“, freut sich die Wohnbausprecherin der Grünen, Nina Tomaselli.
„Eine reine Einführung des Bestellerprinzips war uns Grünen immer zu wenig. Wir haben für ein Maklergesetz mit umfassendem Schutzschirm für die Mieter:innen gekämpft und uns auch durchgesetzt“, ergänzt Tomaselli.

Die Mietervereinigung fordert in einer aktuellen Pressekonferenz Nachbesserungen von der Justizministerin. Es heißt, man wolle ein ‚echtes Bestellerprinzip‘, Mieter:innen dürften nur bei Beauftragung zahlen. Tomaselli gibt sich über diese Forderung sehr verwundert: „Das neue Maklergesetz geht tatsächlich noch viel weiter. Mieter:innen müssen bei Beauftragung auch dann nicht zahlen, wenn der Makler die Wohnung bereits inseriert hat, oder wenn er unternehmerisch mit der Vermieter:in verbunden ist“. Provisionspflichtig sei nicht die Person, die einen Auftrag gegeben habe, sondern diejenige, die den Erstauftrag gegeben habe. „Das schützt die Mieterinnen und Mieter vor Lockangeboten und anderen Umgehungskonstruktionen“, ist sich Tomaselli sicher.

Die Grünen verweisen außerdem auf weitere wichtige Schutzmaßnahmen im Gesetz. Verdeckte Kosten wie Ablösen oder Besichtigungsgebühren sind ausgeschlossen. Der Makler muss seine Geschäfte umfassend dokumentieren, um im Streitfall belegen zu können, von wem der Erstauftrag gekommen sei.

„Nach jahrzehntelanger Diskussion machen wir endlich Schluss mit den unfairen Maklergebühren für die Mieter:innen. Mit potenziell zwei Monatsmieten Ersparnis für die Mieter:innen ist der kommende Beschluss zum Maklergesetz ein äußerst wichtiger Beitrag zum leistbaren Wohnen“, sagt Tomaselli.