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Assistierte Dialyse zuhause

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St. Pölten (OTS/NLK) – Seit mehr als 15 Jahren betreut ein Team rund um Prim. Assoc. Prof Dr. Martin Wiesholzer Patientinnen und Patienten, die für die Dialyse zuhause Unterstützung benötigen. Bisher war das Projekt auf den Raum St. Pölten beschränkt. Das soll sich in Zukunft ändern, die sogenannte assistierte Peritonealdialyse nach und nach auf ganz Niederösterreich ausgedehnt werden. Die Expertinnen und Experten aus St. Pölten wollen dabei künftig vor allem Personen der mobilen Hauskrankenpflege schulen, die künftig Patientinnen und Patienten bei der Dialyse begleiten.

„Unser Ziel ist die bestmögliche Versorgung der Bevölkerung. Das Projekt von Prim. Assoc. Prof. Dr. Wiesholzer zeigt, dass begleitete Bauchdialyse zuhause funktioniert. Um mehr Patientinnen und Patienten in Niederösterreich diese Behandlung zu ermöglichen, wurde in der NÖ Landes-Zielsteuerungskommission der Ausbau assistierten Peritonealdialyse in Niederösterreich beschlossen“, sagt Landesrat NÖGUS-Vorsitzender Martin Eichtinger.

„Die Österreichische Gesundheitskasse arbeitet österreichweit am Ausbau und der Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung. Die assistierte Peritonealdialyse in Niederösterreich ist eine Möglichkeit, Patientinnen und Patienten die lebensnotwendige Therapie so einfach wie möglich anzubieten, ihnen damit körperliche Belastungen zu nehmen und Lebensqualität zurückzugeben“, sagt der Vorsitzende des Landesstellenausschusses der Österreichischen Gesundheitskasse in Niederösterreich, Ing. Norbert Fidler. „Ich bin froh, dass wir ab sofort dieses erfolgreiche Pilotprogramm ausweiten und einer größeren Patientengruppe anbieten können. Dafür danke ich unseren Partner, dem Land Niederösterreich.“

In Niederösterreich werden derzeit zwei Formen der Nierenersatztherapie angeboten. „Beide Therapieformen sind als medizinisch gleichwertig anzusehen“, erläutert Prim. Assoc. Prof. Dr. Martin Wiesholzer, Leiter der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 1, Universitätsklinikum St. Pölten. In der Umsetzung aber gibt es Unterschiede. Die Hämodialyse (Blutwäsche im engeren Sinne) wird nur in Dialysezentren in Krankenanstalten angeboten. Sie wird drei Mal pro Woche für vier bis fünf Stunden durchgeführt. Die Peritonealdialyse (Bauchdialyse) wurde für Laien konzipiert und kann von Patientinnen und Patienten zuhause durchführt werden. Die selbstständige Durchführung der Therapie setzt jedoch gewisse körperliche und kognitive Fähigkeiten voraus. Manche Patientinnen und Patienten können sie alleine durchführen, andere brauchen dabei Hilfe.

Gerade für viele ältere Menschen mit mehreren Erkrankungen kann der Weg ins sowie der häufige und lange Aufenthalt im Krankenhaus belastend sein. Für sie würde sich die Dialyse zuhause anbieten. Lassen Fingerfertigkeit und Organisationsfähigkeit jedoch nach, brauchen sie für die Durchführung der Bauchdialyse Unterstützung. Und genau diese ermöglicht das Team rund um Prim. Wiesholzer aus dem Universitätsklinikum St. Pölten seit über 15 Jahren. „Unser Programm bietet Qualität und berücksichtigt Lebensqualität.“

„Patientinnen und Patienten verfügen über mehr Tagesfreizeit, da die Behandlung auch nachts durchgeführt werden kann. Sie müssen deutlich weniger Zeit im Krankenhaus verbringen und haben weniger Kontakt zu anderen Patientinnen und Patienten und damit auch ein geringeres Infektionsrisiko insbesondere in Grippe- und Coronazeiten. Darüber hinaus fallen viele Transporte weg, was zu geringeren Kosten führt“, fasst Assistenzärztin Dr. Sarah Halmer zusammen.

2007 erhielt das Vorzeigeprojekt den Preis des Verbands der Krankenhausdirektoren
Deutschlands. Das Projekt wurde Vorbild für Projekte in Vorarlberg, Eisenstadt und Steyr.

Weitere Informationen: Christine Exl-Haiderer, Bakk., 0676 / 812 165 36, Christine.exl-haiderer@noel.gv.at

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