Geht sich die Energiewende aus?
Um die Energieziele bis 2030 zu erreichen, bleiben uns noch sieben Jahre Zeit, um mindestens 27 TWh an erneuerbaren Energien in Österreich zuzubauen. Trotz Rekordzuwachs bei Fotovoltaik im heurigen Jahr hinkt man insgesamt mit den benötigten Kraftwerkskapazitäten hinterher. Eine Verfahrensbeschleunigung wird daher von allen Branchenvertretern dringend gefordert. Der Zwischenstand zur Energiewende zeigt: Wir müssen an Tempo zulegen. Im aktuellen Energie-Report gehen die Wirtschaftsnachrichten der Frage nach, ob wir bei der Energiewende im Zeitplan liegen. Aufschluss über den längerfristigen Ausbaupfad gibt der Branchenverband "Österreichs Energie". Die Mitgliedsunternehmen von Österreichs Energie produzieren derzeit etwa 90 Prozent des heimischen Stroms. Mit Stand Mai 2022 waren lediglich Kraftwerkskapazitäten von einer Terawattstunde im Bau. Sechs TWh waren konkret in Planung und weitere fünf TWh befinden sich in Konzeption. In Summe entspricht das einem Planungsstand von etwa zwölf Terawattstunden an Kraftwerkskapazitäten, was weniger als die Hälfte dessen ist, was bis 2030 gebraucht wird. Kritische Stimmen aus der Branche merken zudem an, dass der rasche Zubau von Fotovoltaik auch einem gewissen Projektrückstau geschuldet ist. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass der Zuwachs in den nächsten Jahren so weitergeht. Während Sonnenstromkraftwerke schnell errichtet sind, wenn die Genehmigungen erst einmal erteilt wurden, braucht es bei Windkraftanlagen und speziell für Wasserkraftwerke eine wesentlich längere Bauzeit. Im Durchschnitt vergehen fünf bis acht Jahre von der Planung bis zur Inbetriebnahme eines Kraftwerks in Österreich. Angesichts dessen müssten mit Ende 2022 eigentlich Kraftwerkskapazitäten im Umfang von 27 TWh zumindest in Planung oder Konzeption sein, befindet Chefredakteur Stefan Rothbart und stellt in seinem Editorial die Frage, ob es zur Sicherstellung der langfristigen Ausbaupläne für die Energiewende ein "Bundeskraftwerksgesetz" benötigt.
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