Hilfe vor Ort: Wirksamer Beitrag, humanitäre Not im Libanon zu lindern
Wien (OTS) – Die wirtschaftliche und soziale Lage im krisengebeutelten Libanon spitzt sich für die Bevölkerung vor Ort immer mehr zu: Durch die globale Ernährungsunsicherheit, die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine befeuert wurde, hat sich die Nahrungsmittelsituation im Land dramatisch verschlechtert. Über 80 Prozent der Bevölkerung leben in Armut, ein Viertel aller Libanesen ist auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Hinzu kommt, dass der Libanon seit Beginn des Syrienkonflikts rund 1,5 Millionen syrische Vertriebene aufgenommen hat, was die ohnehin fragile Grundversorgung im Land weiter belastet. Um das Leid im Libanon zu lindern und internationale Hilfsbemühungen zu stärken, unterstützt die österreichische Bundesregierung mit insgesamt 3 Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) des Außenministeriums.
„Die humanitäre Lage im Libanon hat sich seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine zunehmend verschlechtert. Hilfe vor Ort ist essentiell, um auch weitere Migrationsströme nach Europa zu verhindern. Mit den insgesamt 3 Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds, die im Ministerrat beschlossen wurden, helfen wir das Leid der dortigen Bevölkerung zu lindern. Durch die finanzielle Unterstützung an den Nothilfefonds der Vereinten Nationen und die NGO Geneva Call leisten wir einen wirksamen Beitrag im Sinne der österreichischen humanitären Tradition“, stellt Bundeskanzler Karl Nehammer fest.
Der im Dezember 2005 reformierte Nothilfefonds der Vereinten Nationen (Central Emergency Response Fund bzw. CERF) gilt als eines der zentralen Reformvorhaben der Vereinten Nationen im humanitären Bereich und gehört zum Amt für die Koordination humanitärer Angelegenheiten der VN (OCHA). Als Stand-by-Fonds ermöglicht der CERF den Opfern von Naturkatastrophen sowie bewaffneten Konflikten eine möglichst frühe und verlässliche humanitäre Hilfe. Durch die Unterstützung des CERF stellt Österreich somit sicher, dass den Menschen vor Ort rasch und wirkungsvoll geholfen wird. Seit über 20 Jahren ist die Nichtregierungsorganisation Geneva Call hauptsächlich in Syrien, dem Horn von Afrika und in der Sahelzone tätig. Das Engagement der NGO ist vielfältig. So setzt sie sich nicht nur für das Verbot von Antipersonenminen, den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Auswirkungen bewaffneter Konflikte sowie den Schutz vor sexualisierter Gewalt sondern auch für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts, mit speziellem Fokus auf bewaffnete, nichtstaatliche Akteure, ein.
„Die beschlossene Auszahlung aus dem Auslandskatastrophenfonds ist nur durch die Vervielfachung der Mittel für humanitäre Hilfe in dieser Bundesregierung möglich geworden. Im Libanon muss möglichst schnell geholfen werden, die Situation wird immer prekärer. Der UN-Fonds CERF ist dazu eingerichtet bei Naturkatastrophen unverzüglich zu helfen. Geneva Call unterstützt besonders verletzbare Gruppen in der Zivilbevölkerung bei der Bewältigung von Kriegen und seinen Folgen. Das alles stellt auch einen essenziellen Beitrag zur Überwindung von Fluchtursachen dar“, fügt Vizekanzler Werner Kogler hinzu.
Von den 3 Millionen Euro geht eine Million Euro an das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) für den Libanon. Weitere 1,9 Millionen Euro gehen an den internationalen Nothilfefonds CERF/OCHA sowie weitere 100.000 Euro an die Nichtregierungsorganisation Geneva Call.
„Hilfe vor Ort ist ein essentieller Eckpfeiler der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Mit den Mitteln aus dem Auslandskatastrophenfonds des Außenministeriums leisten wir einen wirksamen und effizienten Beitrag, die humanitäre Krise in der Region zu bekämpfen. Durch die Unterstützung des internationalen Nothilfefonds CERF sowie der Nichtregierungsorganisation Geneva Call können wir einen schnellen und wirkungsvollen Einsatz von humanitärer Hilfe vor Ort sicherstellen“, betont Außenminister Alexander Schallenberg abschließend die wichtige Rolle der Hilfe vor Ort.
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