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TRUSTS: Am Anfang steht das Geschäftsmodell

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7. Dezember 2022. Ein erfolgreiches Daten-Service-Ökosystem entsteht, wenn genügend Teilnehmer:innen ökonomische Vorteile aus dem Austausch von Daten Assets erwarten und vertraglich sichern können.

Erst durch Datenverschneidung werden Business-Modellen rentabel

„Daten sind das neue Gold“ – mit dieser Aussage wird häufig die Bedeutung von Datenaustausch in Datenplattformen hervorgehoben. Im Projekt TRUSTS wurden europaweit Datenaustauschplattformen untersucht und hinsichtlich ihrer ökonomischen und organisationalen Nachhaltigkeit untersucht. Es zeigte sich, dass diejenigen Plattformen am Markt bestehen, die auch ein Businessmodell für den Datenaustausch anbieten konnten – insbesondere diejenigen Datenmärkte, die ein monetarisierbares Geschäftsmodell beim Austausch von Daten erarbeiten haben. Die erfolgreichsten Datenplattformen sind jene, die einen Mehrwert durch Datenverschneidung bzw. Datenveredelung erzeugen. Das Motto sollte also geändert werden in „Erkenntnisse aus Datenverschneidung sind das neue Gold“. Im Kern der erfolgreichen Datenplattformen steht der Mehrwertdienst für die Teilnehmenden.

Business vor Technologie – es muss sich rechnen!

Welche technische Grundlage für den Datenaustausch verwendet wird, ist nicht entscheidend. Ist ein Geschäftsmodell gefunden und etabliert, können Daten mittels bestehender oder sich gerade im Kontext von Gaia-X entwickelnder Technologie ausgetauscht (und in weiterer Folge monetarisiert) werden. Wichtiger als die verwendeten Rahmenwerke und Systeme ist jedoch der für die Teilnehmenden entstehende messbare Mehrwert.

„Es ist ein Irrglaube, dass die Technologie der entscheidende Faktor für den Erfolg von Datenaustausch ist. Es ist das einfache und klare Geschäftsmodell, welches den dauerhaften Erfolg ausmacht“, sagt Andreas Huber, Geschäftsführer von G1 und Konsortialpartner bei TRUSTS.

Monetarisierbarer Datenaustausch: Nutzen, Skalierbarkeit und sicherer Rahmen

Um ein neues digitales Geschäftsmodell aufzubauen braucht es im Kern vier Dinge: a) einen neuen Kund:innennutzen (new uses), b) ein automatisierbares und skalierbares Datenmodell (new user), c) ein rechtlich-wirtschaftlicher Rahmen (contracts) und d) wenn dieser Nutzen in Geld bezifferbar ist (added value). Wenn also die Verschneidung bislang unverbundener Daten zu besseren Vorhersagen für zukünftige Ereignisse führt – etwa die Verschneidung von Wetter- und Energiedaten und der Anzahl anwesender Einwohner:innen eines Viertels – lassen sich Kosten in bezifferbarer Höhe senken (in diesem Fall durch frühere Planung von Energiebedarfen).

„Bei der Etablierung eines tragfähigen Daten-Geschäftsmodells, das durchaus ein bis zwei Jahre dauern kann, erfolgt die technische Umsetzung meistens erst danach und ist das Ergebnis eines tragfähigen ökonomischen Modells und nicht andersherum“, betont Bert Utermark, Senior-Partner bei G1 und TRUSTS Work-Package-Lead für Business Development.

Betreiber:innen für Datenplattformen in Europa notwendig

Die technologischen und Business-Aspekte von Datenplattformen können ihren Übergang in die Realität nur durch einen vertrauenswürdigen Betreiber (Data-Entrepreneur) finden. In diesem Sinne sind datengetriebene Geschäftsmodell wie alle Geschäftsmodelle: ohne ein initiales Investment kann die spätere erwünschte Rendite nicht erzielt werden. Also steht am Anfang eines erfolgreichen Datenaustauschs ein validierte Businessplan, der die langfristigen ökonomischen Aspekte beleuchtet.

Das TRUSTS-Projekt wurde von der Europäischen Union im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 unter der Fördervereinbarung Nr. 871481 gefördert.

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