Außenminister Schallenberg: „Der Einsatz von Hunger als Waffe hat in dieser Welt keinen Platz“
Wien (OTS) – Österreich stellt weitere 3,8 Millionen Euro bereit, damit das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ukrainisches Getreide an die Ärmsten der Welt liefern kann.
„Auch nach 276 Tagen lässt Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht vom zynischen Einsatz von Hunger und Energie als Waffe gegen die ukrainische Bevölkerung und die Welt ab“, sagt Außenminister Alexander Schallenberg im Rahmen der Initiative „Grain from Ukraine“ („Getreide aus der Ukraine“), die anlässlich des 90. Jahrestags des Holodomor heute im hybriden Format in Kyjiw stattfindet. „Neun Monate unablässiger und gezielter Beschuss von Zivilisten und ziviler Infrastruktur mit Raketen und Killerdrohnen haben in der Ukraine unsägliches menschliches Leid und völlige Verwüstung verursacht. Gleichzeitig droht der russische Angriffskrieg Millionen der Verwundbarsten rund um den Globus in Armut, Hunger und Schulden zu stürzen“.
An dem hochrangigen Gipfel nehmen am heutigen Samstag Staats- und Regierungschefs sowie Außenminister von rund 15 EU-Mitgliedstaaten teil, die meisten virtuell. Zugeschaltet sind u.a. auch die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, der französische Präsident Emmanuel Macron und der niederländische Premier Mark Rutte.
Außenminister Schallenberg erinnert an die Millionen ukrainischer Frauen, Kinder und Männer, die 1932-33 während des sogenannten Holodomor ums Leben kamen. Damals habe die sowjetische Führung das menschliche Leben und die Menschenwürde völlig missachtet. „Heute sehen wir das Gleiche. Wir werden die vor 90 Jahren begangenen Gräueltaten niemals vergessen. Und wir müssen sicherstellen, dass die Verantwortlichen für die Gräueltaten von heute zur Rechenschaft gezogen werden.“
„Der Einsatz von Hunger als Waffe hat in dieser Welt keinen Platz und darf nicht hingenommen werden“, so Außenminister Schallenberg. Daher braucht es solidarische und multilaterale Gegenoffensiven wie das Projekt „Grain from Ukraine“, an dem sich Österreich mit insgesamt 3,8 Millionen Euro beteiligen wird.
Der österreichische Beitrag wird dem WFP zur Verfügung gestellt, 1 Million Euro stammt aus dem Auslandskatastrophenfonds des Außenministeriums und wird als Beitrag für Transport, Verarbeitung und Verteilung einer ukrainischen Spende von 125.000 Tonnen Getreide für von der akuten Nahrungsmittelkrise besonders betroffene Staaten verwendet. Konkret wird mit dem Betrag die notleidende Bevölkerung im Sudan unterstützt. 2,8 Millionen Euro werden dem WFP aus Geldern der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) zum Ankauf von ukrainischem Getreide für seine humanitären Hilfsprogramme in Äthiopien zur Verfügung gestellt.
Damit erhöht Österreich neuerlich sein umfassendes humanitäres Engagement für die vom russischen Angriffskrieg und seinen globalen Auswirkungen Betroffenen. Österreich hat seit Kriegsbeginn am 24. Februar bereits über 87 Millionen Euro an Hilfe für die Ukraine und ihre hauptbetroffenen Nachbarländer wie Moldau geleistet. Darüber hinaus hat Österreich seine Nahrungsmittelunterstützung für besonders vulnerable Staaten im Nahen Osten und Afrika in diesem Jahr auf fast 20 Millionen Euro verdoppelt.
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