Von Aarhus über Windhoek bis Gmünd: So international ist die Berufs-WM in Salzburg | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Von Aarhus über Windhoek bis Gmünd: So international ist die Berufs-WM in Salzburg

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Mehr als 7.000 Kilometer trennen Windhoek von Feldbach. Während der Berufsweltmeisterschaft in Salzburg werden solche Distanzen allerdings unbedeutend: Denn am Messegelände der Mozartstadt liegen nur wenige Meter zwischen der namibischen Hauptstadt und der oststeirischen Stadtgemeinde. Oder anders ausgedrückt: Nur die Juroren stehen zwischen Hochbauer Morenga Gerry, der für Namibia an den Start geht, und dem österreichischen WM-Teilnehmer Kilian Lupinski aus Feldbach.  

Bilder von den Wettbewerben (Credit: Skills Austria/ Florian Wieser) in Salzburg:

Die beiden sind beispielhaft für das internationale Flair am Messegelände: Die 97 internationalen Teilnehmer aus 36 Nationen – etwa aus Chile, Südkorea, der Mongolei, den Vereinigten Arabischen Emiraten, China, Südafrika oder Kasachstan – haben ihre Abordnungen, Familien und sogar Fanclubs nach Österreich gebracht. „Es ist der Wahnsinn, dass sich Morenga hier auf der Weltbühne präsentieren darf. Wir sind überzeugt, dass er sehr viel lernen und dieses Know-how nach Afrika zurückbringen wird“, erklärt WorldSkills-Fan Muvatera Ndjoze Siririka, der für die WM den langen Weg von Namibia nach Salzburg auf sich genommen hat.

Von Aarhus nach Salzburg

1.264 Kilometer haben auch Jesper Andersen und seine Frau Mia heute Nacht zurückgelegt: Aus der Nähe der dänischen Stadt Aarhus sind die beiden nach Salzburg gefahren, um ihrem Sohn Jan Aggerholm Andersen die Daumen zu drücken. Gemeinsam mit einem Arbeitskollegen und einem Freund von Jan beobachten sie den 20-Jährigen bei seiner Arbeit an einem blank geputzten Mercedes-Lkw. Der Bau- und Landmaschinenmechaniker arbeitet bei Zeppelin Dänemark und kämpft in Halle 8 des Salzburger Messezentrums um Gold, Silber oder Bronze. „Wir sind sehr stolz auf unseren Sohn, dass er sich hier mit den Besten der Welt misst. Das ist eine außerordentliche Leistung und wird auch in Dänemark wahrgenommen – viele Medien berichten über ihn“, freuen sich die Eltern. Jans Arbeitskollege Mikki Nygaard traut seinem Freund hier alles zu: „Ich weiß, wie er arbeitet und was er kann – da ist für ihn sicher eine Medaille drinnen.“

Dänische Maurerin träumt von WM-Gold

Als Medaillenmitfavoritin gilt auch Landsfrau Gry Astrup Hansen. Die 19-jährige Maurerin aus Ringkøbing tritt im Hochbau-Bewerb an und hat am gestrigen ersten Tag aus hunderten Ziegeln ein optisch perfektes Mauerwerk mit hervorgehobenem AT-Schriftzug aufgesetzt. Gerade ist sie damit beschäftigt, Bausteine für ihr nächstes Projekt zurechtzuschneiden. Dabei wird jeder ihrer Handgriffe von einem dänischen Trio beobachtet: Die drei Unterstützer tragen schwarze Jacken mit „Team Gry Astrup“-Aufdruck auf dem Rücken. In ihren Rucksäcken stecken gleich mehrere kleine dänischen Fahnen.

Von Gmünd nach Salzburg

Eine Halle weiter schwingen Thomas Reif und Michael Krauskopf aus Gmünd österreichische Fahnen, um ihre Arbeitskollegen von Leyrer + Graf, Jonas Schulner und Oliver Waily, anzufeuern: Die beiden niederösterreichischen WM-Starter errichten gerade einen Bewehrungskorb über der schon gestern aufgebauten Schalungsmauer. „Sie sind, was den Zeitfaktor angeht, top unterwegs. Entscheidend sind aber die Genauigkeit und Präzision. Wie exakt sie agieren, lässt sich von hier aus aber nur schwer beurteilen“, sagt Reif. Krauskopf, der als Lehrlingsausbildner das österreichische WM-Duo seit vielen Jahren kennt, erklärt: „Jonas und Oliver katapultieren heimisches Know-how in die Welt. Wir merken das auch dadurch, dass Delegationen aus Ungarn, China und Dänemark mehr über unsere Art der Fachkräfteausbildung erfahren wollen. Unsere duale Ausbildung ist weltweit ein Musterbeispiel.“

Insgesamt schon 21.000 Fans

Bereits 21.000 Menschen – aus unterschiedlichsten Teilen der Welt – haben gestern (10.000 Fans) und heute (11.000 Fans) das Areal der WorldSkills, die parallel mit der Berufsinformationsmesse (BIM) im Messezentrum Salzburg stattfinden, besucht: Auch am finalen Wettbewerbstag Samstag ist der Zutritt zwischen 9 Uhr und 17 Uhr kostenfrei und ohne Voranmeldung möglich. Allerdings enden die WM-Bewerbe nach und nach schon ab 12 Uhr. Wer Medaillen erobert, wird am Sonntag im Rahmen der Medaillenverleihung (von 16 Uhr bis 18 Uhr, hier im Livestream) bekanntgegeben.

Starke Medaillenbilanz

Bis dato konnte Rot-Weiß-Rot neun Mal bei dieser Berufs-WM anschreiben: Mit fünf Mal Gold und je zwei Mal Silber und Bronze sowie 17 „Medallions for Excellence“ (werden für besonders gute Leistungen nach dem Podest vergeben) liegt Österreich im EU-Vergleich – vor den WM-Bewerben in der Mozartstadt – sensationell auf dem zweiten Platz. In der Berufs-WM-Geschichte durfte Rot-weiß-rot bis dato insgesamt über 86 Gold-, 68 Silber- und 73 Bronzemedaillen jubeln. (PWK490/HSP)

Bilder von den internationalen Fans (Credit: Skills Austria) 

https://www.flickr.com/photos/skillsaustria/52522887303/

Bildtext: Arbeitskollege Mikki Mygaard, die Eltern Jesper und Mia Andersen und Freund Rasmus Abjldgaard (v.l.) aus Aarhus drücken Jan Aggerholm Andersen im Bewerb Bau- und Landmaschinentechnik die Daumen 

https://www.flickr.com/photos/skillsaustria/52521875817/

Bildtext: Muvatera Ndjoze Siririka ist mit Hochbauer Morenga Gerry aus Windhoek, Namibia, angereist

https://www.flickr.com/photos/skillsaustria/52522817880/

Bildtext: Die dänische Maurerin Gry Astrup Hansen hat einen kleinen Fanclub aus der Heimat mit dabei

https://www.flickr.com/photos/skillsaustria/52521875852/

Bildtext: Die niederösterreichischen Betonbauer Jonas Schulner und Oliver Waily werden von ihren Arbeitskollegen Michael Krauskopf und Thomas Reif (Leyrer + Graf) angefeuert

Mehr Infos über die Berufswettbewerbe:  www.skillsaustria.at

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