Mit vereinten Kräften gegen small nuclear reactors (SMR) in Tschechien
Nachdem bekannt wurde, dass der staatliche Energieversorger CEZ bis 2032 die Errichtung von kleinen modularen Reaktoren, von „Small Modular Reactors“ (SMRs), oder auch „Mini-AKWs“ plant, haben Martin Litschauer, Nationalrat aus dem Waldviertel, und Johanna Jachs, Nationalrätin aus dem Mühlviertel einen gemeinsamen Entschließungsantrag im Parlament eingebracht, dass sich Bundesregierung, Außen- und Umweltministerin gegen diese Pläne mit allen rechtlichen Mittel einsetzen sollen. Dieser Entschließungsantrag wird auch von Julia Herr, SPÖ, von Renate Brandner-Weiß, vom Waldviertler Energiestammtisch und Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee in Freistadt unterstützt.
Es ist mir wichtig, dass wir, wie vor über 20 Jahren wieder gemeinsam gegen die atomare Bedrohung in Tschechien vorgehen und freue mich, dass die NGOs im Wald- und dem Mühlviertel gut vernetzt sind und wir hier gemeinsam auftreten. Neue Atomkraftwerke werden unser Klima nicht retten, dafür können sie nicht schnell genug gebaut werden, aber sie produzieren noch mehr Atommüll und schon gar nicht möchte ich neue Experiment-Reaktoren unweit unserer Grenze“, so Martin Litschauer der Anti-Atomsprecher der Grünen.
Johanna Jachs, Nationalrätin der ÖVP stellt klar: „Als Mitglied im Vorstand des Anti Atom Komitees und vor allem als junge Mutter setze ich mich mit aller Vehemenz gegen den Ausbau von Atomreaktoren ein, denn bei Atomkraft kommt es nicht auf die Größe an. Ob Neubau von Mini-AKWs oder Ausbau bestehender Kraftwerke: es gilt ein klares Nein, denn Atomkraft ist keine Zukunftstechnologie!“
Der Atomlobby ist bewusst, dass Atomkraft weltweit keine Zukunft hat, und so versuchen die Befürworter, diese Small Modular Reactors (SMR) als neue Errungenschaft zu präsentieren.
„Aber diese Reaktoren sind weder neu, noch klein oder sicherer und über die Kosten gibt es keinerlei Erfahrungen, weil weltweit noch kein einziger realisiert wurde“, erklärt Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee. Im Gegenteil, durch die Reduktion der Leistung der Reaktoren, werden wesentlich mehr Anlagen benötigt, die aber die gleichen Sicherheitsrisiken aufweisen wie große Reaktoren, das Gefahrenpotential also massiv erhöht wird.
Renate Brandner-Weiß ergänzt: „Als Sprecherin des Waldviertler Energiestammtisches begrüße ich den überparteilichen Entschließungsantrag und in diesem Zusammenhang sind zwei Dinge ganz wesentlich: Erstens der Bund, alle 9 Bundesländer und alle 2.093 Gemeinden müssen sich klar sein, dass alle aktiv werden müssen, um die österreichische Energieunabhängigkeit voranzubringen durch Sparen, mehr Effizienz und mehr erneuerbare Energie. Und zweitens NGOs und Politik müssen gemeinsam aufzeigen, dass es nicht nur um das Risiko der Verstrahlung an sehr vielen Standorten geht, sondern auch um die immens hohen volkswirtschaftlichen Kosten, die die tschechische Bevölkerung jetzt und in Zukunft tragen muss, wenn diese Nuklearpläne weiter betrieben und gleichzeitig die Option einer erneuerbaren Energieversorgung in Tschechien vernachlässigt wird.
„Die Bundesregierung ist aufgefordert, die Entwicklung mit Argusaugen zu beobachten und die österreichische Position klar zu deponieren. Daher ist auch die enge Zusammenarbeit zwischen Politik und NGOs so wichtig “, so Manfred Doppler abschließend.
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