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KV-Handel: Angebot von 4 % und Einmalzahlung der Arbeitgeber ist Mogelpackung

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„Das Angebot der Arbeitgeber für Gehaltserhöhung ist eine Mogelpackung. Die Einmalzahlung nach wie vor so rechnerisch darzustellen, als wäre sie ein dauerhafte Erhöhung und somit bei 7 %, ist unseriös und unrichtig. Handelsbeschäftige können rechnen und kennen die unterschiedliche Wirkung von einem Einmaleffekt und einer dauerhaften Gehaltserhöhung, die sich dann auch auf Mehrarbeit und Überstunden, sowie auf die Sonderzahlungen niederschlagen“, so die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, Helga Fichtinger.

„Das vorgeschlagene „Gesamtpaket“ der Arbeitgeber mit 4 % und Einmalzahlung wäre auf Perspektive ein riesiges Verlustgeschäft für die Beschäftigten und hat nachhaltige negative Auswirkungen auf alle arbeitsrechtlichen Bemessungsgrundlagen, zu guter Letzt auch auf die Pensionshöhe am Ende des Arbeitslebens“, sagt Fichtinger.

„Grundsätzlich ist gegen das Instrument der steuerfreien Prämien, die der Staat ermöglicht nichts einzuwenden. Die Arbeitgeber des Handels können jederzeit mit den BetriebsrätInnen dazu betriebliche Regelungen für die Auszahlung vereinbaren, sowie es viele anderen Branchen innerhalb der Wirtschaftskammer bereits getan haben. Die BetriebsrätInnen der Branche stehen jederzeit für diese betrieblichen Gespräche zur Verfügung. Diese können aber nur eine Draufgabe auf eine dauerhafte kollektivvertragliche Erhöhung über der Inflationsrate sein“, so Fichtinger.

„Wir haben bei den gestrigen Verhandlungen Bewegung gezeigt und ein Modell vorgeschlagen, in dem insbesondere die unteren Einkommen stark profitieren würden. Im Handel sind zwei Drittel der Beschäftigten weiblich mit einer hohen Teilzeitquote. Viele von ihnen sind wirklich verzweifelt angesichts der aktuellen Teuerung. Auch die Beschäftigten leben in ganz besonderen Zeiten. Sie jetzt mit einem Angebot von 4 % abspeisen zu wollen, ist unwürdig. Teilzeitkräfte würden den aliquoten Anteil an der versprochenen Prämie erhalten, monatlich wären das rund 25 Euro und das nicht nachhaltig“, so Fichtinger.

„Wir kennen die wirtschaftlichen Zahlen des Handels des letzten Jahres. Da wurde sehr gut verdient, an die Aktionäre wurde sehr viel ausgeschüttet. Wir werden nicht hinnehmen, dass die Beschäftigten des Handels jene sind, die auf der Strecke bleiben. Wir haben für den 29. November 2022 ein weiteres Gesprächsangebot den Arbeitgeber unterbreitet, erwarten aber ein Angebot, das eine dauerhafte Gehaltssteigerung über der Inflationsrate für 430.000 Beschäftigte sichert“, schließt Fichtinger.

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