UN-Klimagipfel: Greenpeace fordert Taten statt leere Worte | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

UN-Klimagipfel: Greenpeace fordert Taten statt leere Worte

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Wien/Sharm El-Sheikh (OTS) – Greenpeace zieht anlässlich der Halbzeit der UN-Klimakonferenz in Ägypten eine ernüchternde Zwischenbilanz:
Mit den aktuellen Klimaschutzplänen der Länder werden wir die Klimakrise nicht eindämmen. Auch von den jährlich versprochenen 100 Milliarden US-Dollar für die Klimafinanzierung ist man noch weit entfernt. Einige Lichtblicke gibt es trotzdem: Österreich etwa hat zugesagt, seine Mittel für die Klimafinanzierung aufzustocken und Geld für klimakrisenbedingte Schäden und Verluste zur Verfügung zu stellen. Kommende Woche wird entschieden, wie ernst es Österreich damit meint: Klimaministerin Gewessler ist gefordert, sich nicht nur zu Einmalzahlungen hinreißen zu lassen. Sie muss sich auch zu einem dezidierten Finanztopf für klimabedingte Schäden und Verluste aussprechen, so die Umweltschutzorganisation.

“Die Klimakonferenz muss mehr als heiße Luft produzieren, denn es geht um die Zukunft unseres Planeten. Die klaffende Lücke zum 1,5-Grad-Ziel und zu einer fairen Finanzierung dürfen nicht länger ignoriert werden,” sagt Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich und Beobachterin auf der Konferenz in Sharm El-Sheikh vor Ort. “Die Aufstockung der Klimafinanzierung Österreichs war ein längst überfälliger Schritt. Angesichts des Vergleichs mit anderen Industriestaaten, wie Deutschland, bleibt der Beitrag aber gering. Hier muss nachgebessert werden”, sagt Duregger. Doch es braucht nicht nur Geld für Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen, wie Solarpanele und Hochwasserschutz. Mit der eskalierenden Klimakrise wird auch das Thema der Finanzierung von klimakrisenbedingte Verluste und Schäden immer relevanter. Zum ersten Mal hat es dieser Punkt auf die Agenda der UN-Klimakonferenz geschafft – für viele kleine Inselstaaten etwa, die von der Erderhitzung und dem damit verbundenen Meeresspiegelanstieg besonders betroffen sind, ein großer Erfolg. Österreich hat bereits angekündigt 50 Millionen Euro für Schäden und Verluste beizusteuern. Ein wichtiger Schritt, doch warnt Greenpeace davor, diese Mittel über bestehende Fonds zu verteilen. “Damit es nicht bei willkürlichen, einmaligen Zusagen für den Wiederaufbau nach Katastrophen- und Klimaschäden bleibt, braucht es ein klares Bekenntnis zu einem eigenen Finanztopf. Dafür muss sich Klimaministerin Gewessler bei der Klimakonferenz einsetzen”, sagt Duregger.

Doch nicht nur bei dem Klimagipfel, auch in Österreich muss der Klimaschutzmotor noch aufgedreht werden. “Um die Klimakrise zu stoppen, braucht es kompromisslose Zugeständnisse,” sagt Duregger. Wichtige Gesetzesinitiative wie das Energieeffizienzgesetz oder das Klimaschutzgesetz sind noch ausständig. Ebenfalls fordert die Umweltschutzorganisation Greenpeace die fossilen Energien ins Aus zu schicken, etwa durch ein Ende von fossilen Subventionen oder ein klares, österreichweites Fracking-Verbot.

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