Film/Fernseh-Abkommen: ORF unterstützt sechs Kinofilmprojekte mit rund einer Million Euro
Wien (OTS) – Noch bevor Stefan Ruzowitzkys „Narziss und Goldmund“ am Mittwoch, dem 16. November 2022, um 20.15 Uhr ORF-2-Premiere feiert und „Breaking the Ice“ (ab 25. November), „Schächten“ (ab 2. Dezember) und „Serviam“ (ab 2. Dezember) demnächst auf die große Leinwand kommen, wird an der Kinofront auch schon wieder für Nachschub gesorgt: Gleich zwei Spielfilmdebüts, die auf sehr unterschiedliche Weise die Gesellschaft nachzeichnen, und formal ungewöhnliche wie klassisch angelegte Dokumentarfilme zu breit gestreuten Themen stehen im Mittelpunkt von insgesamt sechs neuen Filmproduktionen, für die der ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens einen maßgeblichen Finanzierungsbeitrag in der Gesamthöhe von rund einer Million Euro zugesagt hat. Beim 191. Sitzungstermin der Gemeinsamen Kommission von ORF und Österreichischem Filminstitut am Mittwoch, dem 2. November, wurden aus zahlreichen Einreichungen zwei Spiel- und vier Dokumentarfilmprojekte ausgewählt.
Mit der vierten Sitzung in diesem Jahr hat der ORF auch 2022 sein Bekenntnis zum österreichischen Kinofilm mit einem jährlichen Investitionsvolumen von acht Millionen Euro für die Herstellung österreichischer Kinoproduktionen erfüllt. Gemeinsam mit anderen Förderinstitutionen wie dem Österreichischen Filminstitut und dem Filmfonds Wien hat der ORF auch im zweiten Pandemiejahr – neben den Maßnahmen des Bundes – wieder wesentliche Hilfestellungen für die Filmwirtschaft geleistet.
Die vom ORF kofinanzierten Projekte der 191. Sitzung der Gemeinsamen Kommission von ORF und Österreichischem Filminstitut im Detail:
Fiktionale und dokumentarische Elemente verwebt Sebastian Brameshuber in seinem Spielfilmdebüt „Bei aktueller Verkehrslage“. Susanne Brandstätter schildert in ihrem Sci-Fi-Dokumentarfilm „Hungry – Tipping the Scales“ aus einer zukünftigen Perspektive, wie es zur ultimativen Katastrophe für die Menschheit gekommen ist und was heute getan werden müsste, um diese zu verhindern. In Bernhard Wengers Langspielfilmdebut „Pfau“, das zwischen Drama und Satire changiert, scheitert Albrecht Schuch auf der Suche nach Authentizität. Der Frage, ob Frauen die härteren Filme machen, geht Isa Willinger in „No Mercy – Der gnadenlose Blick“ nach. Auf die Spuren des Kapitalismus begibt sich Daniel Hoesl in „Campione d’Italia“, während Ebba Sinzinger ein Porträt des Künstlerduos PRINZpod zeichnet.
Bei aktueller Verkehrslage
Spielfilm (Roadmovie/Fiction-Doku)
Buch und Regie: Sebastian Brameshuber
Produktion: Panama Film
Inhalt: Bobby (70) pendelt auf der Westautobahn, um seine frühere Liebe Arthur im Spital zu besuchen. Er bietet seine Fahrten als Fahrgemeinschaften an. Die jungen Mitreisenden bringen Anekdoten und Gedanken mit, deren lose Enden an ihr Leben abseits der Strecke anknüpfen. Während Bobby von Arthur erzählt, der ihm stets ein Rätsel geblieben ist, zieht die Landschaft vorüber, verändert nur durch Licht, Wetter und Jahreszeit.
Hungry – Tipping the Scales
Spielfilm (Sci-Fi-Doku)
Buch und Regie: Susanne Brandstätter
Produktion: Susanne Brandstätter Filmproduktion
Inhalt: „Hungry – Tipping the Scales“ wirft einen Blick in die Zukunft und zeigt, wie die Praktiken der globalen Lebensmittel- und Pharmaindustrien unserem Getreide, Gemüse und Obst die Nährstoffe entziehen und wie sich diese Konzerne zu Mega-Mergers zusammenschließen, um davon zu profitieren. Das hat eine verheerende Kette von Ursachen und Wirkungen ausgelöst, die zum Ende der Welt – wie wir sie kennen – geführt hat. Der Film zeigt, wie und warum es zu dieser Katastrophe gekommen ist.
Pfau
Spielfilm (Drama/Satire)
Buch und Regie: Bernhard Wenger
Produktion: Geyrhalter Film
Inhalt: Matthias kann man mieten – für jegliche Rollen im echten Leben. Beim täglichen Spiel der Eitelkeiten ist Matthias der perfekte Begleiter. Als jedoch privat Probleme auftauchen, verliert er den Halt. Er beginnt, bei seinen Aufträgen Fehler zu machen, und gefährdet die Inszenierungen seiner Kundinnen und Kunden. Mehr und mehr versinkt Matthias‘ Welt im Chaos.
No Mercy – Der gnadenlose Blick
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Isa Willinger
Produktion: Flair Film
Inhalt: Beziehungen, Sex, Macht, Gewalt – und Kino. Ist der weibliche Blick schonungsloser? Machen Frauen in Wahrheit die härteren Filme?
Die Projekte der Innovationsförderung im Detail:
Campione d‘Italia
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Daniel Hoesl
Produktion: European Film Conspiracy
Inhalt: In der italienischen Exklave Campione d’Italia inmitten des Schweizer Tessins befindet sich das größte Casino Europas. Es wurde in den Ruin gewirtschaftet und stand über Jahre wie ein Mahnmal seiner selbst leer. Ein Film über Hybris und Fall und über eine trügerische Wiederauferstehung.
Das PRINZpod-Geflecht
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Ebba Sinzinger
Produktion: WILDart Film
Inhalt: Der Dokumentarfilm „Das PRINZpod-Geflecht“ taucht ein ins private und künstlerische Universum des berühmten Künstler/innenduos PRINZpod und folgt den beiden eineinhalb Jahre lang beim Vermessen der Welt und der eigenen Arbeit.
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