PULS 24: Reinhold Messner sieht neue Ötzi-Erkenntnisse „kritisch“
Forscher:innen forderten die Geschichte des Ötzi nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen umzuschreiben. Wissenschaftler:innen erklärten vor wenigen Tagen, dass die Leiche des "Ötzi" mehrmals auftaute und wieder einfror.
Der Alpinist Reinhold Messner, der im PULS 24 Gespräch betont, kein Wissenschaftler zu sein, kann sich das nicht vorstellen. "Das würde er nicht überstehen", erklärt Messner. Die Leiche wäre immer wieder Wildtieren ausgeliefert gewesen. "Wir haben mehrere tote Bergsteiger gefunden, die nach 50 Jahren frei wurden", so Messner. Deren Leichenteile seien durch Füchse und andere Tiere in Stücke verteilt worden.
Ötzi zeige, dass Menschen schon vor tausenden Jahren in der Lage gewesen seien, alpine Gebiete zu überqueren und sich dementsprechend auszurüsten. Ansonsten werfe die Mumie aber viele Unklarheiten auf. Sicher sei, dass es eine archäologische Fundstelle in Südtirol gebe, aber auf andere Fragen, wie etwa, ob Ötzi durch einen Kampf verstorben sei, werde es wohl nie eine Antwort geben, meint Messner.
Die neuen Erkenntnisse seien laut Messner "ziemlich dürftig". Forschungen an Ötzi könnten zwar möglicherweise Aufschluss über das Verhalten von Gletschern und deren Regernationsfähigkeit geben, aber für Messner seien "mehr Fragen gestellt als neue Erkenntnisse gewonnen" worden. "Dass die ganze Geschichte umgeschrieben werden muss, lese ich zum fünften oder sechsten Mal", so Messner.
Das gesamte PULS 24-Gespräch unter: puls24.at
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