Schlechtes Sehen erhöht das Demenzrisiko
„Gutes Sehen bedeutet Teilhabe am Leben, Selbständigkeit, Mobilität und geistige Gesundheit. Das wird uns oft erst bewusst, wenn das Sehvermögen eingeschränkt ist“, so die Präsidentin der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG), Prim. Priv. Doz. Dr. Katharina Krepler anlässlich des Welttages des Sehens.
Seheinschränkung als Vorbote der Demenz?
Wie eine Studie der Universität Stanford belegt, besteht für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft ein um das zwei- bis fünffach erhöhtes Risiko für eine Demenz-Erkrankung, da weniger visuelle Reize und damit neuronale Impulse an das Gehirn weitergeleitet werden. Frauen mit einer Seheinschränkung in der Postmenopause haben sogar ein fünffach erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken. Auch wurde in der Studie eingeschränkte Sehkraft mit einem höheren Risiko für den Verlust kognitiver Fähigkeiten assoziiert. „Eine eingeschränkte Sehkraft könnte also Vorbote für ein erhöhtes Demenzrisiko sein. Das unterstreicht den Sinn regelmäßiger Augen-Screenings und einer frühzeitigen Behandlung von Augenerkrankungen“, meint Krepler weiter.
Erhöhtes Sturzrisiko – Vorbeugung durch Katarakt Operation
Grundsätzlich haben schlecht sehende, aber vor allem ältere Menschen ein erhöhtes Risiko, zu stürzen und sich dabei eine Knochenfraktur zuzuziehen, was in Folge zu Mobilitätseinschränkungen bis hin zu sozialer Isolation und Vereinsamung führen kann. Doch was kann man tun? In einer weiteren englischen Studie wurden rund 300 Frauen über 70 Jahre, welche auf eine Katarakt Operation gewartet hatten, in zwei Gruppen aufgeteilt, die eine Hälfte wurde gleich operiert, die andere musste 12 Monate warten. Es konnte gezeigt werden, dass das Sturz-Risiko bei jenen Frauen, die eine frühere Katarakt-Operation erhalten hatten, um ein Drittel verringert wurde. Außerdem litten diese seltener unter Angstgefühlen und depressiven Verstimmungen.
Oktober ist Augengesundheitsmonat
Aber nicht nur ältere Menschen sollten auf ihre Augengesundheit achten, auch bei den Jüngsten macht es sich bezahlt: Die beiden Augenuntersuchungen im Rahmen des Mutter-Kind-Passes sind eine wichtige Grundlage für gutes Sehen. Empfehlenswert ist auch ein Augencheck vor Schuleintritt, denn 80% des schulischen Lernens findet über den Sehsinn statt. Durch den vermehrten Umgang mit Handy und Laptop erhöht sich auch der Anteil der Kurzsichtigen stark, eine frühe Diagnose und Behandlung reduziert in diesen Fällen das Risiko späterer Augenerkrankungen. „Waren Sie heuer schon beim Augencheck? Wenn nicht, machen Sie doch den Oktober zu Ihrem persönlichen Augengesundheitsmonat und vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Augenarzt/Ihrer Augenärztin“, so der Appell von ÖOG Präsidentin Krepler.
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