10.10: WHO-Welttag der psychischen Gesundheit: Wohlbefinden und psychische Gesundheit aller sollten eine Priorität der Politik sein
Weltweit ist eine Zunahme an psychischen Belastungen und Erkrankungen zu beobachten. Auslöser dafür sind unter anderem die COVID-Pandemie, Kriege, Flüchtlingsbewegungen und die Klimakrise. Am Welttag der psychischen Gesundheit betont die Weltgesundheitsorganisation WHO, dass Maßnahmen zur Förderung des Wohlbefindens und der psychischen Gesundheit global und national eine Priorität der Politik sein sollten.
Österreich ist einen Schritt weiter. „Die psychosoziale Gesundheit fördern“ ist eines der 10 Österreichischen Gesundheitsziele, die 2012 in einem partizipativen Prozess mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Gesellschaft entwickelt und in der Folge vom Ministerrat beschlossen wurden. Bis zum Jahr 2032 bilden sie den Handlungsrahmen für eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik. Um die psychosoziale Gesundheit sowie das Wohlbefinden der Menschen zu fördern und zu erhalten, werden ihre Lebenswelten und ihre Lebenskompetenzen durch systematische und strukturierte Maßnahmen gestaltet bzw. gestärkt.
Gesundheitsminister Johannes Rauch: „Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz von Gesundheit, der die verschiedenen Einflussfaktoren berücksichtigt. Gesundheit ist ja nicht nur die Abwesenheit von körperlicher Erkrankung. Dazu gehören auch die psychische Gesundheit und soziale Faktoren, wie z.B. die Teilhabe an der Gesellschaft sowie die Förderung gesundheitlicher Chancengerechtigkeit.
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Klaus Ropin, der Leiter des Fonds Gesundes Österreich (FGÖ), der nationalen Kompetenz- und Förderstelle für Gesundheitsförderung betont: „Das ganzheitliche Verständnis von Gesundheit ist ein Grundprinzip der Gesundheitsförderung. Der Fonds Gesundes Österreich arbeitet in vielen Lebenswelten daran, die psychische Gesundheit umfassend zu fördern. In Kindergärten und Schulen, in Betrieben sowie auf kommunaler Ebene.
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Kinder und Jugendliche wurden durch die COVID-Pandemie besonders stark psychisch belastet
Mit der Initiative „WohlfühlZONE Schule“ werden die psychosoziale Gesundheit und das Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern gefördert. Eines der Ziele: Kinder und Jugendliche sollen im Umgang mit (Cyber-)Mobbing gestärkt werden. Die Website www.wohlfuehlzone-schule.at stellt die Projekte, die im Rahmen der Initiative gefördert werden, vor. Zudem stehen dort maßgeschneiderte Materialien zur psychosozialen Gesundheitsförderung und zur Gewalt- und Mobbingprävention an Schulen für Interessierte zur Verfügung. Wer über aktuelle Entwicklungen informiert werden will, kann sich dort auch zum Newsletter anmelden.
Im Rahmen von Agenda Gesundheitsförderung hat das Kompetenzzentrum Zukunft Gesundheitsförderung im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) zahlreiche Aktivitäten für die psychosoziale Gesundheit gesetzt. Kostenlose Ressourcen für Menschen, die Kinder und Jugendliche rund um das Thema psychosoziale Gesundheit begleiten, werden auf der Plattform „WohlfühlPOOL“, www.wohlfuehl-pool.at zur Verfügung gestellt. Außerdem wird in Kooperation mit dem FGÖ die Umsetzung von Praxisprojekten zu zwei Themenschwerpunkten gefördert: „Stärkung der psychosozialen Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen“ und „Förderung eines positiven (Körper‐)Selbstbildes und Reduktion des Gewichtsstigmas“.
Die Arbeitsbedingungen wirken sich auf die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz aus
Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ist eine Programmlinie des FGÖ und die Stärkung der Gesundheit im ganzheitlichen Sinne, des Wohlbefindens und somit zufriedene und motivierte Beschäftigte sind zentrale Aspekte dabei. Führungskräfte spielen eine essenzielle Rolle bei der Schaffung eines wertschätzendes Arbeitsklimas. Im Rahmen des Fortbildungsprogramms „BGF know-how“ werden deshalb Seminare zum Thema „Gesundes Führen“ angeboten. Mehrere Publikationen unterstützen Betriebe bei der Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens. Das sind z.B. Leitfäden zu den Themen Burnout, Mobbing, Gesundheitsförderliches Home-Office und das jüngst erschienene Praxisbuch
"Betriebliche Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt 4.0 – Digitalisierung und faire Gesundheitschancen".
Einsamkeit im Alter vorbeugen
Wissenschaftliche Studien belegen: Der soziale Zusammenhalt in guten Nachbarschaften ist gut für unser Wohlbefinden und unsere psychische Gesundheit. Ältere Menschen sind häufiger von Einsamkeit und gesundheitlichen Beeinträchtigungen betroffen und können daher von funktionierenden Nachbarschaftsnetzwerken, die Unterstützung und ein gutes Miteinander bieten, besonders profitieren. Die COVID-Pandemie hat durch die Kontaktbeschränkungen die Gefahr der sozialen Isolation von älteren Menschen noch weiter verschärft. Deshalb setzt der FGÖ mit der Initiative „Auf gesunde Nachbarschaft!“ seit mehreren Jahren vielfältige Impulse für gesunde Nachbarschaften, damit ältere Menschen sozial integriert bleiben, was sich positiv auf die psychosoziale Gesundheit auswirkt. Mehr Infos auf www.gesunde-nachbarschaft.at. Interessierte haben dort auch die Möglichkeit, sich für den Newsletter anzumelden.
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