OGNMB: Zum Welt-Herz-Tag 2022
»Dass das menschliche Herz etwa faustgroß ist und aus vier Kammern besteht, ist weitläufig bekannt. Wie wir Nuklearmedizinerinnen und Nuklearmediziner mit modernen TechnikenHerzerkrankungen frühzeitig erkennen und somit vielen Menschen Leid ersparen können, weniger.«, erklärt Univ.-Doz. Dr. Hans-Jürgen Gallowitsch, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung (OGNMB). »Der Welt-Herz-Tag, der alljährlich am 29. September stattfindet, ist für uns ein sehr passender Anlass, um auf die neuesten Errungenschaften in der nuklearmedizinischen Diagnostik hinzuweisen.«
Der Welt-Herz-Tag ist eine Initiative der World Heart Federation mit dem Ziel, die Gefahr von Herzinfarkt und Schlaganfall besser in den Griff zu bekommen. Weltweit sterben jährlich über 17 Millionen Menschen an koronaren Herzkrankheiten (KHK), dies ist somit die häufigste Todesursache vor allem in den westlichen Industrieländern. Als Risikofaktoren gelten u.a. Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, Übergewicht, Fehlernährung und Bewegungsmangel. Häufigste Ursache für die Entstehung einer koronaren Herzkrankheit ist die Arteriosklerose (Gefäßverkalkung).
Nuklearmedizinischen Diagnostik stellt Herzerkrankungen fest
Die Herz-Szintigraphie, die sogenannte Myokardszintigraphie, ist eine etablierte und schmerzlose Untersuchung, um Durchblutungsstörungen des Herzmuskels beurteilen zu können. Dabei wird dem Patienten eine leicht radioaktiv markierte Substanz intravenös gespritzt, die Strahlenbelastung dieser Substanz ist dabei sehr gering. Diese Untersuchungsmethode macht sichtbar, ob und wie stark die Nährstoffversorgung des Herzens eingeschränkt ist.
Nuklearmedizin: Durchblutungsstörungen im Herz rasch und sicher beurteilen
Mit der nuklearmedizinischen Untersuchungsmethode wird bereits im Vorfeld festgestellt, ob eine bedeutend risikoreichere und daher problematischere Untersuchung mittels Herzkatheter oder sogar ein chirurgischer Eingriff an einer Herzkranzarterie überhaupt erforderlich ist. Die Durchblutung des Herzens wird dabei nicht nur im Bild erfasst, sondern auch in absoluten Werten gemessen. Hierdurch kann das Erkrankungsrisiko von Patienten präziser erkannt und die Behandlung entsprechend optimiert werden.
»Mit neuen dedizierten Solid-State-Kamerasystemen sind Untersuchungen schneller und besser geworden. Die diagnostischen Verfahren in der kardialen Nuklearmedizin ermöglichen auf nicht-invasive Weise die Visualisierung und Funktionsanalyse biologischer Prozesse. Sie sind für die Diagnosefindung und Therapiesteuerung unerlässlich«, bestätigt der Präsident der OGNMB, Univ.-Prof. Hans-Jürgen Gallowitsch.
Diese digitalen und halbleiterbasierten Kamerasysteme, die ganz auf das Herz fokussiert sind, können daher schnellere, schonendere und vor allem sehr hochauflösende Aufnahmen erstellen. Den neuen nuklearmedizinischen Verfahren zur Erfassung von Durchblutung, Entzündung und anderen biologischen Abläufen im Herzen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. So werden auch etwaige Entzündungen oder Probleme an den Herzklappen bzw. an den Schrittmachern eindeutig identifiziert. »Mit schonender High-Tech Diagnostik ist es möglich, Herzerkrankungen in einem Frühstadium zu erkennen und eventuelle Komplikationen maßgeblich zu vermeiden.«, so der Präsident der OGNMB, Prof. Gallowitsch.
Ein nuklearmedizinischer Begriff im Detail:
Radiopharmaka: Die Nuklearmedizin verwendet kleinste Mengen radioaktiver Stoffe, sogenannte Radiotracer, die typischerweise in die Blutbahn injiziert, inhaliert oder geschluckt werden. Die dabei freigesetzte Energie gibt Gammastrahlen ab, die von einer speziellen Kamera und einem Computer erfasst werden. Dadurch wird das untersuchte Organ bildgebend dargestellt. Nuklearmedizinische Bildgebung liefert einzigartige Informationen, die oft nicht mit anderen bildgebenden Verfahren gewonnen werden können.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. OGNMB - Österreichische Gesellschaft für Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung