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Arbeiterkammer unterstützt EU-Verbot von Produkten aus Zwangsarbeit

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Wien (OTS) – Menschenwürdige Arbeit ist für viele Menschen auf der Welt keine Realität. Laut EU-Kommission verrichten 28 Millionen Menschen Zwangsarbeit. Die EU will mit einem Handelsverbot gegensteuern.

Die EU-Kommission hat einen Vorschlag präsentiert, der den Handel mit Produkten, die mit Zwangsarbeit in Verbindung stehen, verhindern soll. Solche Produkte dürfen künftig weder in die EU importiert noch exportiert werden und müssen aus dem Verkehr gezogen werden. Die Arbeiterkammer begrüßt den Vorschlag, fordert aber Nachbesserungen.

„Wir alle müssen ein Recht darauf haben, Produkte frei von Ausbeutung kaufen zu können. Ausbeuterische Arbeit wuchert dort, wo Gewerkschaften und Tarifverhandlungen verhindert werden. Nur wenn sich Arbeiter:innen vereinigen können, haben sie die Möglichkeit, gemeinsam für existenzsichernde Löhne zu kämpfen“, so AK Präsidentin Anderl.
Aus Sicht der Arbeiterkammer sollte die EU nicht nur gegen Zwangsarbeit, sondern auch gegen andere Formen der Ausbeutung und Unterdrückung entschlossener vorgehen. Die aktuellen Zahlen des Internationalen Gewerkschaftsbundes zeigen, dass es weltweit immer schwieriger wird, Gewerkschaften zu gründen und sich kollektiv für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen einzusetzen.

Die EU-Kommission arbeitet derzeit an verschiedenen Maßnahmen, um ausbeuterische Arbeit in Wertschöpfungsketten zu beenden. Seit Februar 2022 diskutieren die europäischen Entscheidungsträger:innen den Entwurf für ein EU-Lieferkettengesetz. Unternehmen sollen Verantwortung für ihre Lieferketten übernehmen und künftig Sorgfaltspflichten einhalten. „Die EU hat den richtigen Weg eingeschlagen. Der vorgelegte Entwurf muss aber grundlegend nachgebessert werden“, so AK Präsidentin Renate Anderl. „Klar muss sein, dass die Achtung von Menschenrechten und Umwelt in der eigenen Lieferkette jedes Unternehmen etwas angeht. Im Entwurf wimmelt es nur so von Ausnahmebestimmungen und Schlupflöchern. Die Politik darf sich hier nicht an den berechtigten Forderungen der Bürger:innen vorbeischwindeln, sondern muss liefern. Ein strenges Gesetz muss her – ohne Wenn und Aber.“

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