Moosbrugger: Genehmigung des GAP-Strategieplans bringt Rechtssicherheit für bäuerliche Betriebe | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Moosbrugger: Genehmigung des GAP-Strategieplans bringt Rechtssicherheit für bäuerliche Betriebe

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„Während andere EU-Mitgliedsstaaten noch um die Erstellung ihres GAP-Strategieplans ringen, gibt es für unsere bäuerlichen Betriebe nun Klarheit und Planbarkeit für die kommenden fünf Jahre – und das ist viel wert. Nach vier intensiven Jahren auf europäischer und nationaler Ebene haben wir heute die Genehmigung unseres nationalen Strategieplans zur Umsetzung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) erhalten“, betont der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ), Josef Moosbrugger.

   „Neben einer leichten Anhebung des Finanzvolumens ist es uns in schwierigen Verhandlungen und einem breit angelegten Beteiligungsprozess gelungen, die meisten unpraktikablen Wünsche landwirtschaftsferner Gruppierungen auszuräumen. Stattdessen konnten wir viel Zukunftsweisendes verankern“, so Moosbrugger, der von einem „zukunftstauglichen Kompromiss aus ökologischen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten“ spricht. „Ziel ist es nun, diesen Maßnahmenmix optimal zu kommunizieren und möglichst viele Betriebe zur Teilnahme zu motivieren“, so der LKÖ-Präsident.

Komplex, aber viele betriebsindividuelle Kombinationsmöglichkeiten

   „Die EU hat für die neue Periode umfangreiche Vorgaben und verstärkte Ambitionen in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz sowie Tierwohl gemacht. Diesen Herausforderungen mussten wir in unserem GAP-Strategieplan verstärkt Rechnung tragen und trotzdem die Praktikabilität für die Bauern beachten. Die Aufstockung des Budgets für das Agrarumweltprogramm, das Kernelement der GAP-Umsetzung in Österreich, war dafür unverzichtbar. Die Vielzahl an Maßnahmen und Zuschlägen ist zwar komplex, erlaubt aber flexibel kombinierbare Teilnahmemöglichkeiten und spiegelt die Vielfalt der landwirtschaftlichen Betriebe wider“, berichtet Moosbrugger. „Die Attraktivierung des Almauftriebs, der modulare Aufbau des ÖPULs, die noch stärkere Ausrichtung der Investitionsförderung auf Tierwohl und Klimaschutz sowie die Sicherstellung starker, einkommenswirksamer Direktzahlungen sind positiv zu vermerken“, berichtet der LKÖ-Präsident.

Abmilderung bei vorhandenen Schmerzpunkten angestrebt

   „Die von EU-Institutionen und Gesellschaft oft eingeforderte Verstärkung der Umwelt- und Klimaambitionen bringt aber auch große Herausforderungen für die landwirtschaftliche Praxis und die Bewirtschaftung mit sich. Sauer aufstoßen uns insbesondere Vorgaben, die ein Fehlen an Praxisbezug erkennen lassen. Bei zweifelsfrei vorhandenen ‚Schmerzpunkten‘ werden wir gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium versuchen, Abmilderung zu erreichen. Unsere Beraterinnen und Berater stehen den Bauernfamilien jedenfalls mit Rat und Tat zur Seite, die neuen Vorgaben möglichst sinnvoll und auf die betriebliche Situation angepasst umzusetzen“, so Moosbrugger.

   „Die Landwirtschaftskammern werden die Bäuerinnen und Bauern über die vielfältigen Möglichkeiten zur Leistungsabgeltung informieren und trotz noch höherer Umweltauflagen zur Teilnahme an der Gemeinsamen Agrarpolitik, insbesondere am ÖPUL, motivieren“, unterstreicht der LKÖ-Präsident. „Ich möchte die Gesellschaft im Gegenzug dazu anhalten, die von unseren bäuerlichen Familienbetrieben für die Allgemeinheit erbrachten Leistungen beim täglichen Einkauf auch entsprechend zu würdigen“, so Moosbrugger.

Leistungen im Umwelt- und Klimaschutzbereich anerkennen

   „Unsere Leistungen im Umwelt- und Klimaschutzbereich anerkennen sollte endlich auch einmal die EU-Kommission. Bei aller Nachhaltigkeit müssen wir verstärkt das brennende Thema Versorgungssicherheit mitbedenken. Jetzt gilt es Stabilität in der Versorgung mit Lebensmitteln, nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbarer Energie zu schaffen. Weitere Verschärfungen im Rahmen verschiedenster EU-Strategien und Gesetze, welche die Produktion weiter erschweren oder gar verunmöglichen, können sich weder Konsumenten noch Bauern leisten. Die GAP-Verhandlungen für die Zeit ab 2023 wurden unter ganz anderen Voraussetzungen geführt. Die EU muss auch in ihren Vorgaben flexibler auf dramatische Veränderungen in der Welt reagieren. Es gilt, eine weitere Abhängigkeit von Importen – wie bei Gas und Treibstoffen – zu verhindern. Vielmehr müssen wir unsere nachhaltige Selbstversorgung stärken und ausbauen – in möglichst allen Politikbereichen“, schließt der LKÖ-Präsident.

 

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