Volkshilfe zu AK-Studie: Bildung der Kinder durch Kindergrundsicherung absichern | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Volkshilfe zu AK-Studie: Bildung der Kinder durch Kindergrundsicherung absichern

0 292

Neun von zehn Familien spüren die Auswirkung der Teuerung im Alltag, sechs von zehn sehr deutlich. Das zeigt eine heute veröffentlichte Studie der Arbeiterkammer. Jede dritte Familie hat durch die Teuerung auch weniger Geld für schulische Ausgaben zur Verfügung. Für eine von zehn Familien sind sogar die Ausgaben für die nötigsten Materialien nicht leistbar. Der Präsident der Volkshilfe Österreich Ewald Sacher zeigt sich von den Studienergebnissen alarmiert. „Länder wie Finnland zeigen, wie es geht. Schule darf nichts kosten, damit alle Kinder alle Chancen haben“, so Sacher.  

Alleinerziehende unter Druck
Die Situation von Alleinerziehenden und ihrer Kinder ist dramatisch. Von 2020 auf 2021 stieg die Armutsgefährdung dieser Gruppe um fünf Prozent auf 36 Prozent. "Wir haben gesehen, dass Ein-Eltern-Haushalte schon in der Corona-Krise einen massiven Einkommensverlust erlitten haben. Aus der Kinderkosten-Studie wissen wir, dass die Kinderkosten für Alleinerziehende deutlich höher sind. Daher fordert die Volkshilfe die Einführung einer Kindergrundsicherung, um Kinder nachhaltig finanziell abzusichern", sagt der Direktor der Volkshilfe Österreich Erich Fenninger. 

Volkshilfe Bildungsfonds zeigt Belastung der Eltern auf   
Dramatisch ist für die Volkshilfe, dass die Nachmittagsbetreuung für 40 Prozent der Allleinerzieher*innen nicht mehr leistbar ist. Das bestätigen auch die Daten aus dem Volkshilfe-Bildungsfonds „Lernen.Möglich.Machen“, der Fonds übernimmt Bildungskosten von armutsbetroffenen Familien. Jeder fünfte Antrag, der knapp 500 durch den Fond unterstützten armutsbetroffenen Familien zielte im Schuljahr 2021/2022 auf Betreuungskosten ab. "Eine armutsbetroffene Familie erzählte uns in der Beratung, dass sie mit den Hort-Kosten im Rückstand sei. Die Kinder können den Hort nicht besuchen, bis die Kosten beglichen sind. Das ist belastend, denn die Kinder brauchen die Unterstützung beim Lernen und den Kontakt zu ihren Freund*innen", erzählt Judith Ranftler, die in der Volkshilfe die Projekte gegen Kinderarmut leitet. 

Für etwas weniger als 1/5 der unterstützen Kinder wurde um finanzielle Mittel für Unterrichtsmaterialien angesucht. Deutlich wurde, dass die Kosten für berufsbildende Höhere Schulen, etwa für die fachspezifische Ausrüstung, höher sind. Im dritten Jahr der Pandemie brauchen immer noch Schüler*innen Unterstützung bei der technischen Ausstattung: 16 Prozent der bewilligten Ansuchen bezogen sich auf die technische Ausstattung. 11 Prozent der Ansuchen haben sich im letzten Schuljahr um schulische Exkursionen gedreht. 

Kindergrundsicherung, Milliarde für Kindergärten und Nachmittagsbetreuung 
Die Volkshilfe unterstützt die Arbeiterkammer in ihren Forderungen und fordert einmal mehr die Einführung einer Kindergrundsicherung. „Zusätzlich braucht es eine Milliarde für die Kindergärten und eine Milliarde für die Nachmittagsbetreuung. Nichts davon ist Zukunftsmusik, sondern Mittel zum Feuerlöschen, die es angesichts der Teuerung dringend braucht“, so Sacher und Fenninger abschließend. 

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Volkshilfe Österreich

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.