SPÖ-Tanzler: Worüber keiner spricht – die Kosten und Folgen des Lehrer*innenmangels
SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler zeigt sich verärgert: „Verantwortungsvolle Bildungspolitik schaut anders aus!“ Im letzten Schuljahr mussten aufgrund des Lehrer*innenmangels bis April rund 1,7 Millionen Mehrstunden an Österreichs Pflichtschulen geleistet werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 80 Millionen Euro, zeigt die Beantwortung einer SPÖ-Anfrage an den Bildungsminister. Dazu kommt, dass die verpflichteten Supplierstunden bei diesen Zahlen nicht enthalten sind. „In Summe sind es daher noch mehr Stunden, die zusätzlich abgedeckt werden müssen“, erklärt die Abgeordnete. ****
Von Seiten des Ministeriums ständig nur darauf zu verweisen, dass ein Lehrer*innenmangel herrscht, ist zu wenig und eine „schlechte Ausrede“. Um guten Unterricht zu ermöglichen, muss vorausschauend geplant werden. Tanzler: „Es kann nicht sein, dass unsere Schulen nur mehr mit Mehrdienstleistungen der Lehrer*innen funktionieren! Das macht diesen Beruf weiter unattraktiv und wirkt sich über kurz oder lang auf die Bildung unserer Kinder aus. Von den immensen Kosten für das System ganz zu schweigen. Dabei handelt es sich um Geld, welches dringend anders eingesetzt werden müsste.“
Einen weiteren Beleg für die mangelnde Bedarfsplanung sieht die SPÖ-Abgeordnete darin, dass der Minister nicht genau weiß, wie viele Logopäd*innen und Therapeut*innen an Österreichs Schulen tätig sind, wie viele Stunden fachfremd unterrichtet werden und wie viele Lehramtsstudent*innen ohne Abschluss in Österreichs Schulen arbeiten. Tanzler: „Jeder weiß, für eine sinnvolle Bedarfsplanung braucht es exakte Zahlen. Diese liegen dem Minister aber anscheinend nicht vor. So kann nicht zufriedenstellend gearbeitet werden! Die zukünftigen Folgen dieser Ahnungslosigkeit werden enorm sein und unserem Bildungssystem weiter schaden.“ (Schluss) lk/ls
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