NÖ Bauernbund fordert OMV-Aufsichtsrat auf, Causa Borealis in Sitzung zu behandeln
Anlässlich der für diese Woche geplanten Sitzung des OMV-Aufsichtsrates fordert NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek nun die Mitglieder des Aufsichtsrates, insbesondere die ÖBAG-Vertreter, auf, sich bei der anstehenden Sitzung abermals intensiv mit dem geplanten Verkauf der Borealis-Düngemittelsparte zu beschäftigen. „Gerade von den ÖBAG-Vertretern im Aufsichtsrat verlange ich, dass sie im Sinne des österreichischen Wirtschaftsstandorts, der Versorgungssicherheit und der Österreicherinnen und Österreichern als Eigentümer handeln“, so Nemecek.
„Der Ukraine-Krieg zeigt die Abhängigkeit von russischen Rohstoffen in der europäischen Wirtschaft gnadenlos auf. Jetzt braucht es lösungsorientiertes Handeln im Sinne der Versorgungssicherheit, statt gewinnmaximierenden Teilverkäufen“, zeigt Nemecek die große Gefahr von weiteren Produktionsstopps in der Düngemittelproduktion auf, denn „wenn heute kein Dünger produziert wird, kann dieser im Frühjahr nicht auf die Felder gebracht werden und es ist mit massiven Ernteausfällen in Europa zu rechnen. Wenn nicht schnellstmöglich gehandelt wird, bleiben in einem Jahr die Teller leer“, so Nemecek.
In Deutschland wurde in den vergangenen Wochen mit dem Stickstoffwerk Piesteritz, das im Eigentum der tschechischen Agrofert-Gruppe um den ehemaligen Ministerpräsidenten Andrej Babis steht, die Produktion gestoppt. Diese Werksschließung hat bereits die deutsche Politik in Alarmbereitschaft versetzt.
Agrofert ist auch der Konzern, der im Juni den Kauf der Borealis-Düngemittelsparte angekündigt hat. Diese Ankündigung stieß beim NÖ Bauernbund auf große Kritik. „Vor genau diesem Szenario hat der NÖ Bauernbund hinsichtlich des Verkaufs der Borealis-Düngemittelsparte gewarnt. Die Entscheidung, ob Dünger für die heimischen Felder produziert wird, und damit ein entscheidender Hebel für die Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln, darf nicht im Ausland getroffen werden, sondern muss in österreichischer Hand bleiben. Daher appellieren wir an die Verantwortungsträger, den Verkauf zu stoppen und die Thematik im Aufsichtsrat zu behandeln“, so Nemecek abschließend.
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