Grüne Wien/Malle, Stadler: Schulen brauchen nachhaltige Maßnahmen statt Selbstbeweihräucherung und Jubel-PK
Die Wiener Pflichtschulen stehen vor riesigen Herausforderungen. Bildungsstadtrat Wiederkehr sollte den Schulstart zum Anlass nehmen, die wirklich drängenden Probleme im Bildungsbereich anzugehen. Diese haben sich seit der Regierungsbeteiligung der Neos in Wien in keiner Weise verbessert. Im Gegenteil. Nach der missglückten Reform der Lehrer:innenzuteilung durch Bildungsstadtrat Wiederkehr zu Beginn der Regierungsbeteiligung gibt es auch im zweiten Jahr mit dem Wiener Vizebürgermeister deutliche Rückschritte in der Wiener Bildungspolitik.
"Mit einer Jubel-PK zum Schulstart von den tatsächlichen Baustellen im Bildungsbereich abzulenken, ist leider zu wenig. So haben eine Woche vor Schulbeginn nicht alle Schulen ausreichend Lehrer:innen, um gut ins Schuljahr starten zu können. Kein Wort dazu in der heutigen Pressekonferenz von Bildungsstadtrat Wiederkehr und Bildungsdirektor Himmer", kritisieren die Grünen Bildungssprecher:innen Julia Malle und Felix Stadler. Der Lehrer:innenmangel Wiens ist schlimmer als je zuvor. Langfristige Maßnahmen zur Verringerung dieses Problems sind dringend notwendig.
Zudem hat die Corona-Krise dazu geführt, dass die psychische Belastung unter Kindern und Jugendlichen weiter ansteigt. Dies ist keinesfalls zu Ende, nur weil wir jetzt einen Schulstart wie "damals" erleben. "Die psychischen Auswirkungen von Corona lösen sich ebensowenig wie das Virus in Luft auf. Bildungsstadtrat Wiederkehr ist hier in der Verantwortung dafür zu sorgen, dass ausreichend psychosoziales Unterstützungspersonal in allen Klassen Wiens eingesetzt wird. Wie viel Mittel für den psychosozialen Bereich in Zukunft an den Schulen eingesetzt werden, bleibt komplett offen", so Julia Malle und Felix Stadler.
Kein Wort auch zur Inklusion, wo es vom Elementarbildungsbereich bis hin zum Pflichtschulbereich an allen Ecken und Enden hakt. Laut Medienberichten hat die Bildungsdirektion für das kommende Schuljahr keinen einzigen Antrag auf ein freiwilliges 11. Schuljahr für ein schwerbehindertes Kind zugelassen. Der "Schulstart für 240.000 Kinder", von dem in der Pressekonferenz die Rede war, gilt offensichtlich nicht für alle.
"Stadtrat Wiederkehr ist gefordert, endlich nachhaltige Maßnahmen im Bildungsbereich auf den Weg zu bringen. Insbesondere der massive Personalmangel an den Wiener Schulen muss angegangen werden, damit den Schüler:innen der Schulstart nicht aufgrund des/der fehlenden Klassenlehrer:in als unvergesslich in Erinnerung bleibt. Bislang ist Wiederkehrs Bildungsprogramm ein Schulsanierungs- und Schulbauprogramm, das keine einzige Idee enthält, wie man die Bildungschancen aller Kinder nachhaltig erhöht", so Malle und Stadler abschließend.
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