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Aufruf zum Schulbeginn: Spendenbenachteiligung für Bildungsprojekte beenden!

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Wien (OTS) – Über zwei Jahre Pandemie haben im österreichischen Bildungssektor deutliche Spuren hinterlassen. Trotz des immensen Förderbedarfs und eines drohenden Bildungsnotstands sind Spenden an Bildungs-Initiativen per Gesetz von der Spendenbegünstigung ausgeschlossen. Das verhindert ein höheres Aufkommen für Bildungszwecke – Mittel die angesichts der höchsten Inflation seit 50 Jahren dringend benötigt werden. Die Bundesregierung ist gefordert zu handeln. Eine Task Force aus namhaften Organisationen des Dritten Sektors hat Bundesminister Brunner bereits einen konkreten Gesetzesentwurf vorgelegt.

Im Gegensatz zu fast allen anderen Spendenzwecken, sind private Zuwendungen für Bildungsprojekte zugunsten förderbedürftiger Schülerinnen und Schüler in Österreich steuerlich nicht absetzbar. Ein massiver Nachteil gegenüber anderen gemeinnützigen Bereichen, die durch die Spendenbegünstigung in den vergangenen Jahren starke Spendenzuwächse verzeichnen und sukzessive mehr bewirken konnten. Bildungsorganisationen konnten davon nicht profitieren und geraten durch die derzeit stark steigenden Kosten zunehmend unter Druck. „Gerade jetzt zum Schulbeginn sind viele wichtige Programme für Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Gruppen sowie Kinder mit geringen Deutschkenntnissen gefährdet. Durch die zusätzlichen Spenden in Folge der Ausweitung der Spendenabsetzbarkeit könnten 2023 zehntausende Kinder profitieren“, zeigt Günther Lutschinger, Geschäftsführer Fundraising Verband Austria, auf.

Großes Potential für private Bildungsförderung

Eine Schätzung von EcoAustria ergab, dass bei einer Gleichstellung von Spenden für Bildung zusätzlich mindestens 30 Mio. Euro pro Jahr kurzfristig für gemeinnützige Projekte zu erwarten sind. „Dieses Geld sollten wir mobilisieren, dafür brauchen gemeinnützig tätige Stiftungen sowie viele Unternehmen und Privatpersonen, die sich engagieren wollen, zeitgemäße Rahmenbedingungen. Das wäre im Europäischen Jahr der Jugend 2022 nicht nur ein wichtiges Symbol, sondern langfristig in der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt wirksam“, betont Ruth Williams, Generalsekretärin des Verbandes für gemeinnütziges Stiften.

Laut einer Public Opinion-Umfrage finden es fast 50% der Menschen in Österreich wichtig, dass auch Spenden für österreichische Bildungseinrichtungen und -NPOs steuerlich absetzbar sind. 42% würden Bildungszwecke unter der Voraussetzung der Absetzbarkeit mit ihren Spenden unterstützen.

Prominent besetzte Task Force möchte mehr Bildungsspenden ermöglichen

Mit dem Wortlaut „Spendenabsetzbarkeit für Vereine im Bildungsbereich ausweiten“ findet sich das Thema zwar im aktuellen Regierungsprogramm, wartet aber darauf, behandelt zu werden. Zu Jahresbeginn haben daher namhafte Organisationen (Verband für gemeinnütziges Stiften, Fundraising Verband Austria, Industriellenvereinigung, Sindbad Social Business, Teach For Austria, B&C Privatstiftung, ERSTE Stiftung, MEGA Bildungsstiftung) eine Task Force gegründet, die sich für eine rasche Umsetzung einsetzt und Bundesminister Brunner bereits einen konkreten Vorschlag für die Neuregelung der Spendenbegünstigung vorgelegt hat. „Nun liegt es an der Bundesregierung, Chancengleichheit herzustellen und Spenden für wegweisende Bildungsprojekte zugunsten der Kinder und Jugendlichen in Österreich zu ermöglichen.“, sind sich Williams und Lutschinger einig.

Spendenabsetzbarkeit in Zahlen

Aktuell gehen 94% aller Spenden in Österreich an spendenbegünstigte Organisationen. Diese Spenden können somit steuerlich abgesetzt werden. An Organisationen mit nicht spendenbegünstigten Zwecken gehen hingegen nur 6%; darunter fällt eben auch das wichtige Spendenziel Bildung, wofür aktuell lediglich 3% des Spendenaufkommens lukriert werden.

Der Verband für gemeinnütziges Stiften (VgS) ist die politisch unabhängige Interessenvertretung aller gemeinnützig aktiven Stiftungen in Österreich. Aktuell zählt das Netzwerk rund 120 Mitglieder. Diese setzen sich in den Bereichen Bildung und Soziales, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Umwelt und darüber hinaus ein.

Mehr zum Verband unter: www.gemeinnuetzig-stiften.at

Der Fundraising Verband Austria (FVA) ist mit über 330 Mitgliedsorganisationen die größte Plattform für spendenwerbende Organisationen Österreichs. Der FVA schafft Rahmenbedingungen für die Professionalisierung, bietet anerkannte Ausbildungsmöglichkeiten und stärkt dadurch den Dritten Sektor. Der FVA-Ehrenkodex steht für höchste Kompetenz und Ethik im Fundraising. Der Verband fungiert auch als Synergie-Plattform für die Umsetzung gemeinsamer Projekte von NPOs und NGOs.

Mehr zum Verband unter: www.fundraising.at

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