ÖGB-Schumann nach Quarantäne-Aus: Wo bleibt die Freistellung für Schwangere?
Wien (OTS) – „Schwangere sind besonders von einer schweren Corona-Erkrankung gefährdet. Bei den Plänen zum Quarantäne-Aus legt man aber offenbar keinen Wert auf diese Frauen und ihre ungeborenen Kinder und lässt sie schutzlos zurück”, kritisiert ÖGB-Vizepräsidentin und Bundesfrauenvorsitzende Korinna Schumann. „Die Gefahr, sich am Arbeitsplatz, beispielsweise in der Produktion oder im Handel, Corona zu holen, wird mit dem Quarantäne-Aus noch deutlich größer”, warnt Schumann.
Für sie kann es nur eine Lösung geben: „Die sofortige Wiedereinführung der Freistellung ab der 14. Schwangerschaftswoche ist völlig alternativlos – und zwar unabhängig von der Branche, in der die Schwangeren arbeiten”, fordert Schumann. „Die Wiedereinführung der Risikogruppenregelung zeigt, dass es zumindest etwas Ähnliches wie ein Problembewusstsein geben dürfte. Dass man Schwangere trotzdem ignoriert, ist dann aber nur mehr mit fahrlässigem Desinteresse gegenüber zehntausenden Frauen zu erklären”, so die ÖGB-Vizepräsidentin weiter.
Schwangere seit Juli ungeschützt
Bis zum 30. Juni 2022 waren Frauen in körpernahen Berufen durch eine Sonderregelung im Mutterschutzgesetz geschützt. Diese gesetzliche Freistellungsregelung ist mit 1. Juli ausgelaufen und sollte künftig über eine Verordnung geregelt werden. „Mittlerweile ist bald ein Monat vergangen und es ist nichts passiert. Diese politische Untätigkeit gefährdet Menschenleben”, warnt Schumann. Bis der parlamentarische Prozess dazu abgeschlossen ist, dauert es jedoch noch, und selbst dann ist noch nicht sicher, ob und wann diese Verordnung kommt. „Schwangere brauchen dringend Planungssicherheit, vor allem jetzt mit dem Quarantäne-Aus. Wir müssen sie jetzt schützen und nicht erst dann, wenn alles zu spät ist”, fordert Schumann abschließend.
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