Wiener Grätzl-Karte der APA nun „Open Source“ verfügbar
Wien (OTS) – Wer in Wien wohnt, kennt sein „Grätzl“. Für die Wien-Wahlen 2020 hat die APA eine Landkarte mit 137 Wiener Nachbarschaften erarbeitet und dies unter anderem für hyperlokale Wahlberichterstattung genutzt. Nach weiteren Optimierungen stellt das Data + Graphics-Team der Nachrichtenagentur seine „Wiener Grätzl-Karte“ nun open source zur Verfügung.
Das bedeutet, dass alle Interessierten diese Landkarte herunterladen und verwenden können. Die Creative Commons 4.0-Lizenz erlaubt eine Verwendung auch für kommerzielle Zwecke – einzig die Quelle „APA, Datenquelle: Stadt Wien“ muss beim jeweiligen Projekt angegeben werden. Über Github können außerdem Verbesserungen der Grätzl-Systematik angeregt und Vorschläge für ähnliche Stadtvierteleinteilungen in anderen Städten ergänzt werden.
Das Projekt „Grätzl-Liste“ war im Sommer 2020 ein datenjournalistischer Schwerpunkt der APA-Redaktion. Ursprünglich waren die Wahlsprengel für die Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen die Basis für die Grätzl-Systematik aus dem Hause APA. Neben datenanalytischen Skills war dabei auch spezielles Wien-Know-how aus der APA-Redaktion gefragt, denn so ein Grätzl ist oft die emotionale Heimat der Wienerinnen und Wiener – da müssen die Grenzen schon gut recherchiert werden.
Nach der Wahl wurde die Grätzl-Karte auf die Basis der 1.368 statistischen Zählgebiete umgestellt. Dabei wurde darauf geachtet, dass auch bereits öffentlich verfügbare statistische Daten bestmöglich in die Grätzl-Landkarte eingefügt werden können. So lassen sich die von der Statistik Austria bzw. der Wiener Landesstatistik in den Zählgebieten erfassten kleinräumigen Daten auf Grätzlebene aggregieren. Eine gemeinsam mit OGM durchgeführte [Auswertung der Bevölkerungsstatistik 2020]
(https://www.ots.at/redirect/grafik.apa) hat beispielsweise gezeigt,
wie stark Wien in den Randlagen wächst und dass viele Stadtviertel im Zentrum der Hauptstadt – mit Ausnahme einiger Neubaugebiete – Einwohnerinnen und Einwohner verlieren.
Ein weiteres Beispiel für den Einsatz der Grätzl-Systematik: Im Vorjahr hat die APA gemeinsam mit StadtforscherInnen der TU Wien erhoben, in welchen Wiener Stadtvierteln am wenigsten Grünraum zur Verfügung steht. Demnach wohnt eine halbe Million Wienerinnen und Wiener in besonders dicht bebauten Grätzln – mit allen Folgewirkungen für die Hitzeentwicklung in den Sommermonaten.
„Die Wiener Grätzl-Karte ist ein Werkzeug für DatenjournalistInnen, mit dem sie für die Userinnen und User hochrelevante Geschichten aus ihrer unmittelbaren Nachbarschaft erzählen können“, so APA Data + Graphics-Ressortleiter Christian Haslacher. „Ziel war es, einen verlässlichen und datenbasierten Standard für datenintensives Storytelling zu definieren.“ APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger: „Die Grätzl-Karte ist ein schönes Beispiel dafür, wie kleinräumig erhobene Daten in größere, für die Leserinnen und Leser leichter fassbare regionale Einheiten gegliedert werden. Und mit unserer Entscheidung, die Grätzl-Karte der Open-Source-Community zu öffnen, gehen wir nicht nur journalistisch innovative Wege.“
[Die Wiener Grätzl-Karte: „austrian-neighbourhood-maps“ auf Github]
(https://github.com/apa-newsroom/austrian-neighbourhood-maps )
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