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Auch 24-Stunden-BetreuerInnen müssen finanziell entlastet werden

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Wien (OTS) – „Die Teuerung und die explodierende Inflation haben auch dramatische Konsequenzen für die Kolleginnen und Kollegen in der 24-Stunden-Betreuung. Wenn die Bundesregierung hier nicht umgehend Anpassungen im System vornimmt, bleiben den Betreuerinnen und Betreuern bald nur noch 4000 Euro im Jahr zum Überleben. Das darf nicht sein“, sagt Christoph Lipinski, Generalsekretär von vidaflex, der gewerkschaftlichen Initiative für EPUs und Neue Selbstständige, und betont, dass die Regierung einen Kollaps der 24-Stunden-Betreuung riskiert: „Betroffen sind davon aber dann nicht nur die Betreuerinnen und Betreuer, sondern auch die zu Betreuenden und deren Angehörige, die sich die Betreuung zu Hause kaum mehr leisten können.“

Für Lipinski liegen in der 24-Stunden-Betreuung gleich mehrere Dinge im Argen. Zum einen würden die Sozialversicherungsbeiträge die Kolleginnen und Kollegen in finanzielle Notlage bringen. „In den ersten beiden Jahren ist noch alles in Ordnung, ab dem dritten Jahr sind aber Beträge fällig, die aber gerade in Zeiten von Teuerung nicht zu stemmen sind“, so Lipinski. Dringend notwendig aus Sicht von vidaflex, der größten freiwilligen Interessenvertretung für 24-Stunden-Betreuung in Österreich, ist zudem die Anhebung der Fahrtkostenzuschüsse, immerhin kostet Sprit beispielsweise in Kroatien, wo viele Betreuerinnen und Betreuer beheimatet sind, mehr als hierzulande.

Lipinski verweist darauf, dass sich die Bundesregierung dringend überlegen müsse, die Betreuerinnen und Betreuer zusätzlich finanziell hinsichtlich der Teuerung zu entlasten, immerhin leisten sie einen wertvollen Beitrag zum Betreuungs- und Pflegesystem in Österreich. „Für die Kolleginnen und Kollegen aus unseren östlichen EU-Nachbarländern war und ist eines der Hauptargumente für ihre Betreuungstätigkeit in Österreich die geografische Nähe zu ihren Heimatländern, wo sie oftmals selbst Betreuungspflichten haben. Finanziell würden sie in den meisten westlichen EU-Staaten oder in Skandinavien besser aussteigen“, so Generalsekretär Lipinski.

„Die österreichische Bundesregierung darf hinsichtlich Wertschätzung und fairer Behandlung nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen“, kommentiert Lipinski am Beginn der Pandemie organisierte Sonderzüge und -flüge für die 24-Stunden-BetreuerInnen und fordert zudem die Valorisierung der Förderung von 550 auf 700 Euro für die Inanspruchnahme von 24-Stunden-Betreuung. Andernfalls drohe Betreuung für noch mehr österreichische Familien unleistbar zu werden.

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