„Mich, dich, die ganze Welt: die Klimakrise trifft uns alle“
Wien (OTS) – Extreme Wetterereignisse bedrohen Millionen Menschen hier in Europa und weltweit: Schmelzende Eisdecken an den Polen und schmelzende Gletscher führen zu steigenden Meeresspiegeln, Überschwemmungen und Stürme zerstören Existenzen, langanhaltende Dürren, ausbleibende oder sintflutartige Regenfälle vernichten Ernten und steigende Temperaturen fördern die Ausbreitung von Krankheiten wie Malaria. Über 80% aller Katastrophen der vergangenen 20 Jahre stehen mit der Klimakrise in Verbindung.
Die Öffentliche Sitzung des Monitoringausschusses zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen beschäftigt sich mit der Klimakrise und ihren Auswirkungen auf Menschen mit Behinderungen. Johanna Mang macht im Namen von Licht für die Welt auf die globalen Auswirkungen aufmerksam: “Die Folgen der Klimakrise treffen in Armut lebende Menschen in den so genannten Entwicklungsländern am stärksten. Aber diese haben kaum zu dieser Krise beigetragen. Das ist extrem ungerecht“. Die ärmsten 20 Prozent der Welt sind für nicht einmal 3 % der globalen Treibhausgasmissionen verantwortlich. Gleichzeitig haben sie die wenigsten Ressourcen, um der Klimakrise etwas entgegenzuhalten.
Über die langfristige Entwicklungszusammenarbeit (EZA) und die Humanitäre Hilfe leistet Österreich Beiträge, um den Hunger und die Armut vor allem in afrikanischen Ländern zu lindern. Mit der UN-Behindertenrechtskonvention (UNBRK) hat Österreich sich darüber hinaus verpflichtet, diese inklusiv zu gestalten. Mang fordert die Regierung zu mehr Engagement auf: „Alle Aktivitäten der Humanitären Hilfe und der EZA müssen für alle Menschen zugänglich sein. Davon sind wir in der Realität leider noch weit entfernt. Und Österreich muss mehr machen: Statt der vielfach versprochen 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens investiert Österreich derzeit nur 0,31 Prozent in die internationale Zusammenarbeit. Das reicht angesichts der aktuellen Krisen nicht aus.“ Die Klimakrise ist eine Frage der Menschenrechte und der Umweltgerechtigkeit. Sie macht sichtbar, dass Lokales immer auch mit Globalem, also der gesamten Welt, zusammenhängt.
Nicht über uns, ohne uns
In den kommenden Jahren wird die Klimakrise die politischen Agenden mitbestimmen. Menschen mit Behinderungen müssen bei allen Diskussionen als Expert*innen mitreden. Bisher ist das nicht passiert, gleichzeitig treffen die Auswirkungen der Klimakrise Menschen mit Behinderungen besonders hart. Johanna Mang fordert ein neues Rollenbild: „Menschen mit Behinderungen müssen unsere gemeinsame Zukunft mitgestalten. Sie müssen in Diskussionen der Fragen: Wie mit den Auswirkungen der Krise umgehen? Wie die Klimakrise nicht weiter befeuern? als Expert*innen miteingebunden sein.“ „Nicht über uns, ohne uns“ ist das zentrale Prinzip der UN-Behindertenrechtskonvention, und dieses muss auch in der Klimakrise gelten.
Österreichischer Monitoringausschuss
Am 21. Juni findet die öffentliche Sitzung des Unabhängigen Monitoringausschuses des Bundes und des Kärntner Monitoringausschusses in Velden am Wörtersee statt. Die aktuelle Sitzung widmet sich dem Thema „Klimakrise und Katastrophenschutz“.
Der Monitoringausschuss überwacht die Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.
Weitere Informationen:
Webartikel: [Burkina Faso: die Folgen des Klimawandels treffen die Ärmsten am stärksten]
(https://www.licht-fuer-die-welt.at/news/burkina-faso-die-folgen-des-klimawandels-treffen-die-aermsten-am-staerksten/)
Briefing: [Klimaschutz und Menschenrechte]
(https://www.licht-fuer-die-welt.at/publications/inklusion-beim-kampf-gegen-den-klimawandel/)
[Website des Monitoringausschusses]
(https://www.monitoringausschuss.at/)
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