Euro@20 – Rückblick, Trends und Szenarien zu Euro-Bargeld und digitalen Zahlungen
Wien (OTS) – Vor 20 Jahren wurde der Euro als Bargeld im Euroraum und somit auch in Österreich eingeführt. Diesem Anlass widmet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) ein Schwerpunktheft ihrer volkswirtschaftlichen Vierteljahresschrift „Monetary Policy & the Economy“ mit dem Thema „20 years of euro cash“. Darin werden wesentliche Entwicklungen bei Zahlungssystemen, die Rolle von Bargeld sowie Analysen aktueller Trends und mögliche Zukunftsszenarien erörtert. Innovationen im Zahlungsverkehr, Veränderungen des Zahlungsverhaltens, die wachsende Rolle privater Kryptowerte sowie grundsätzliche Überlegungen zu digitalem Zentralbankgeld und zur künftigen Rolle von Bargeld werden aus ökonomischen, institutionellen und operativen Blickwinkeln beleuchtet.
Eine der auf dem Workshop präsentierten Studien befasst sich mit den Krisen, mit denen der Euroraum in den letzten zwei Jahrzehnten konfrontiert wurde, angefangen von der weltweiten Finanzkrise und der tiefen Rezession 2008/2009, über die europäische Staatsschuldenkrise 2012 bis zur COVID-19-Pandemie seit 2020. Derzeit wirft der Krieg in der Ukraine seinen Schatten auf Europa. Bei der Bewältigung dieser Krisen haben das Eurosystem, also die Europäische Zentralbank (EZB) und die Zentralbanken der Euroraum-Länder, eine bedeutende Rolle gespielt. Der Euro diente zudem als Katalysator für Reformen in anderen Politikbereichen, wie in der Fiskalpolitik und der Strukturpolitik.
Die weiteren Beiträge zu diesem Sonderheft beleuchten zudem, welche Geldformen und Bezahllösungen in den letzten 20 Jahren entwickelt wurden und was in den nächsten 20 Jahren kommen könnte. Es geht um das ganze Spektrum von privatem und staatlichem Geld und um die große Bandbreite des Barzahlens sowie des bargeldlosen Zahlens. Der Zahlungsverkehrsmarkt hat sich mit dem Aufkommen privater Kryptowerte, wie etwa Bitcoin, und großer Internetfirmen („Big Techs“) verändert. Dementsprechend befassen sich das Eurosystem und Zentralbanken weltweit damit, wie digitales Zentralbankgeld funktionieren würde.
Die Autor:innen betrachten das Thema Geld aus unterschiedlichen Blickwinkeln und zeigen das Spannungsfeld auf, in dem die Geldpolitik agiert und Weichenstellungen zu treffen hat. Die Beiträge führen vorteilhafte und nachteilige begleitende Wirkungen vor Augen und erinnern daran, dass die anstehenden Entscheidungen auch auf jene Bevölkerungsgruppen Rücksicht nehmen müssen, die ohne Bargeld nicht zurechtkommen würden. Bargeld ist als physisches Zahlungsmittel unverzichtbar und insbesondere aus dem Kundenzahlungsverkehr nicht wegzudenken.
Der Euro hat sich als internationale Währung etabliert und wird auch außerhalb des Euroraums zum Bezahlen und zur Wertaufbewahrung verwendet. Unabhängig von der Einführung eines digitalen Euro oder anderer digitaler Währungen –Zentralbanken werden die Bargeldversorgung auch weiterhin gewährleisten.
Das Sonderheft steht auf der Website der OeNB als Download zur Verfügung:
www.oenb.at/Publikationen/Volkswirtschaft/Geldpolitik-und-Wirtschaft
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