1. Fachtagung für Philanthropie: Wie kann Österreich im internationalen Vergleich wieder aufschließen?
Wien (OTS) – Gestern, Dienstag, fand in der Diplomatischen Akademie die 1. Fachtagung für Philanthropie statt. Die Veranstalter Fundraising Verband Austria (FVA) und der Verband für gemeinnütziges Stiften (VgS) konnten rund 100 Gäste begrüßen. Angesichts der schwächeren Performance Österreichs im Global Philanthropy Environment Index der Indiana University (USA) im globalen Vergleich blickte man auf Erfolgskonzepte aus Deutschland und Liechtenstein. <a></a>
VgS-Generalsekretärin Ruth Williams erklärte eingangs: „Das Potenzial ist groß – ebenso wie der Bedarf nach unserer Arbeit. Wir brauchen in der Zivilgesellschaft viel mehr cross-sektorale Vernetzung – zwischen Philanthrop*innen, NPOs und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Diese Fachtagung liefert hier den Anstoß und präsentiert uns internationale Erfolgsbeispiele bei der Organisation von gemeinnütziger Tätigkeit und den rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen.“ Und FVA-Geschäftsführer Lutschinger sagte: „Wir sind leider deutlich hinter dem westeuropäischen Schnitt gerutscht, dabei haben wir nichts schlechter gemacht, aber die anderen Länder haben sich verbessert. Österreich ist heute leider das einzige OECD-Land, in dem Zuwendungen für Bildungsprojekte im Inland noch nicht spendenbegünstigt sind.“
In seiner Keynote betonte Andreas Treichl, Vorsitzender des Aufsichtsrats der ERSTE Stiftung: „Im aktuellen Regierungsprogramm stehen viele Themen, die mehr privates philanthropisches Kapital mobilisieren könnten und deshalb jetzt angegangen werden müssen. Philanthropie hat in diesem Land einen viel höheren Stellenwert verdient, denn auf uns – und auf die gesamte Zivilgesellschaft – kommen sehr große Herausforderungen zu. Philanthropisches Engagement kann hier Lösungsansätze anbieten. Wir können unsere Aufgabe aber nur erfüllen, wenn wir uns besser vernetzen und unsere Anliegen und Möglichkeiten besser vermitteln. Es gibt in unserem Sektor Ansätze für eine wirkliche Gemeinschaft, die wir ausbauen müssen, um unsere Möglichkeiten wirkungsvoll zu realisieren.“ Treichl ging auch auf die Veränderungen in der weltweiten Vermögensverteilung aufgrund von Krisen, Kriegen und der Probleme in der Versorgung mit Energie ein.
Breites Programm mit hochkarätiger internationaler Beteiligung
Der weitere Tagungsverlauf bot ein abwechslungsreiches Programm zu aktuell hoch relevanten Themen: Philipp Hof, Gründer des „Haus des Stiftens“ in München sprach zu den Bedürfnissen von Philanthrop*innen. Dagmar Bühler-Nigsch von der Interessensvertretung der liechtensteinischen Förderstiftungen und Trusts (VLGST) stellte den weltweit führenden Stiftungsstandort Liechtenstein vor – „international agierend, philanthropisch beseelt“. EcoAustria-Direktorin Monika Köppl-Turyna diskutierte mit Samira Rauter, Stifterin der People Share Privatstiftung, und Norbert Zimmermann, Berndorf Privatstiftung und MEGA Bildungsstiftung, die aktuellen Bedürfnisse des philanthropischen Sektors. Andreas Schiemenz (Sinngeber) hielt einen Vortrag zu „Philanthropie: die tägliche Herausforderung für Vermögende“. Elke Willi (LGT Bank AG Zweigniederlassung Österreich) und Karl-Heinz Zawilla (Gemeinnützige Privatstiftung Philanthropie Österreich) und Günther Lutschinger diskutierten Beratungsangebote. Karin Wagner (Oesterreichische Nationalbank) gab abschließend einen Überblick zu „Vermögen in Österreich“. Working Sessions am Nachmittag rundeten das Programm ab. Die Moderation des Kongresses übernahm Patrick Hafner.
Über den Verband für gemeinnütziges Stiften: Seit 2014 vertritt und vernetzt der Verband selbstständig und unabhängig gemeinnützige Akteure in und für Österreich. Aktuell vertritt der Verband rund 120 Mitglieder, unter ihnen Stiftungen von Unternehmen, Privatpersonen, Sparkassenstiftungen, Hochschulen sowie weitere Unternehmen und Privatpersonen. Alle Stiftungen und Fonds, die gemeinnützig aktiv sind und einen Österreichbezug haben, formieren eine Bewegung, die engagiert handelt und unsere Gesellschaft resilienter und zukunftsfähiger macht. Der Verband ist auch Teil der europaweiten Netzwerke Philea und ECFI (European Community Foundation Initiative), lernt dadurch laufend aus internationalen Erfolgsmodellen und kann den Austausch mit erfolgreichen (Gemeinschafts-)Stiftungen fördern.
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