Österreichische Ärztekammer zeichnete Journalisten aus
Wien (OTS) – Der „Preis der Österreichischen Ärztekammer für besondere publizistische Leistungen im Interesse des Gesundheitswesens“ für das Jahr 2021 geht an Lukas Matzinger von der Wochenzeitung „Falter“ und Yilmaz Gülüm vom ORF. Mit dem Preis zeichnet die ÖÄK jährlich journalistische Arbeiten aus, die gesundheitspolitische Themen nachvollziehbar und ausgewogen darstellen. „Auch im Jahr 2021 stand die mediale Berichterstattung zum Thema Gesundheit ganz im Zeichen von Corona“, betonte Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, in seiner Laudatio. Zentrale Themen seien dabei unter anderem die starke Auslastung des Gesundheitssystems, die Debatte rund um die Impfung sowie die Auswirkungen der Lockdowns auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gewesen. Den beiden Preisträgern sei es mit ihren Arbeiten sehr gut gelungen, ein Licht auf diese zentralen Fragen zu werfen. Auch die Rolle der Ärzteschaft bei der Versorgung von Covid-Patienten, bei der Impfaufklärung sowie bei der kinderpsychiatrischen Versorgung sei in den Arbeiten sehr gut veranschaulicht worden, lobte Szekeres.
Lukas Matzinger, der seit 2015 Redakteur bei der Wochenzeitung Falter ist und dort seit 2020 das Ressort Stadtleben leitet, befasste sich in seinem Artikel „Wenn das Kinderzimmer zum Käfig wird“ mit den psychischen Auswirkungen der Corona-Pandemie bei jungen Menschen im Teenager-Alter. Er ließ drei Betroffene zu Wort kommen, die ihren Alltag während des Lockdowns schildern und beschreiben, wie sich als Folge von sozialer Isolation und eingeschränktem Bewegungsradius Gefühle wie Angst, Unsicherheit, Einsamkeit, Lust- und Freudlosigkeit immer mehr in ihnen breitmachten. „In seinem wunderbaren Artikel bedient er sich einer sehr berührenden und plastischen Sprache ohne dabei ins Melodramatische oder Anbiedernde abzuweichen“, würdigte Szekeres den Preisträger. Matzinger habe in seiner Arbeit auch die in Österreich akute Unterversorgung in der Kinder- und Jungendpsychiatrie angesprochen – ein Problem, dass sich während der Pandemie noch mehr verschärft habe, das die Ärzteschaft aber nicht erst seit Corona beschäftige.
Yilmaz Gülüm, seit 2017 Redakteur bei „ORF-Report“ und davor bei APA, Der Standard, Puls4 und NEWS tätig, zeigte in seiner Fernsehreportage „Schreckgespenst Impfung“ die Gründe dafür auf, warum es insbesondere bei Menschen mit Migrationshintergrund sehr viele gibt, die die Corona-Schutzimpfung verweigern. Er strich dabei auch die Wichtigkeit von mehrsprachiger Kommunikation bei der Impfaufklärung hervor sowie die zentrale Rolle der Ärztinnen und Ärzte als Vertrauenspersonen und Multiplikatoren. In seiner Reportage „Lockdown für Ungeimpfte in Oberösterreich“ stellte Gülüm außerdem die angespannte Situation in zwei oberösterreichischen Spitälern der Maßnahmen-kritischen Haltung der Bevölkerung gegenüber. Das Ergebnis sei „ein paradoxes Gesellschaftsbild, in dem Menschen auf der einen Seite an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gehen, um anderen zu helfen, während auf der anderen Seite Gleichgültigkeit und Argwohn herrschen“, betonte der ÖÄK-Präsident. Ohne den Pfad der Objektivität zu verlassen, lasse Gülüm in seiner Reportage Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern zu Wort kommen, die die herausfordernde und kräftezehrende Betreuung von Covid-Patienten schildern: „Berichte wie diese hätte es viel mehr gebraucht. Dann wäre das Verständnis in der Bevölkerung für die Lage und die Leistungen der Ärztinnen und Ärzte sicher größer gewesen“, so Szekeres abschließend.
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