ÖÄK-Steinhart: Telefonische Krankschreibung muss beibehalten werden
Wien (OTS) – Schon Ende Mai soll die telefonische Krankmeldung enden, wenn es nach der Österreichischen Gesundheitskasse geht. Begründet wird dies mit dem Infektionsgeschehen und der großteils fallenden Maskenpflicht. Für Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, kommt dieses Aus aber viel zu früh. „Der Zusammenhang mit der Maskenpflicht erschließt sich mir erstens überhaupt nicht“, sagt Steinhart. Zudem gäbe es keine nachvollziehbaren Gründe für diese quasi ersatzlose Streichung. „Es ist höchst bedauerlich, dass der ÖGK-Wirtschaftskammerflügel auch nach zwei Jahren Pandemie sein Misstrauen gegenüber den Versicherten immer noch nicht ablegen kann“, sagt Steinhart. Alle Untersuchungen hätten bisher gezeigt, dass sowohl die Versicherten als auch Ärztinnen und Ärzte höchst verantwortungsvoll mit der Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung umgegangen seien. Auch die Zahl der Krankenstände sei nicht gestiegen, sondern sogar gesunken.
Die von der Österreichischen Gesundheitskasse als Ersatz vorgeschlagene telemedizinische Krankmeldung „ist technisch noch unausgereift und steckt in den Kinderschuhen“, sagt Steinhart: „Der Vorschlag ist also völlig unbrauchbar und wird nur Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte, die eine zuverlässige Abwicklung gewohnt sind, verwirren und verärgern.“
Nur weil die Pandemie anscheinend eine Pause einlege, sei das kein Grund, das sinnvolle Werkzeug der telefonischen Krankschreibung so überstürzt über Bord zu werfen, betont Steinhart. „Selbst die ÖGK hat die positiven Erfahrungen hervorgehoben und zugegeben, dass Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte dieses Tool sehr schätzen. Zum wiederholten Male fordern wir also die ÖGK auf, die telefonische Krankschreibung beizubehalten und aufzuhören, alle Beteiligten mit ihrem Zick-Zack-Kurs und unausgegorenen Alternativen zu verwirren.“
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