Greenpeace-Protest bei AMA-Zentrale in Wien: Glasfassade zu Schweinestall umgestaltet | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Greenpeace-Protest bei AMA-Zentrale in Wien: Glasfassade zu Schweinestall umgestaltet

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Wien (OTS) – AktivistInnen der Umweltschutzorganisation Greenpeace protestieren heute vor der Zentrale der Agrarmarkt Austria (AMA) gegen schlechten Haltungsbedingungen von Schweinen mit dem AMA-Gütesiegel und die äußerst mangelhafte Transparenz für KonsumentInnen. Die AktivistInnen verkleideten die Glasfassade der AMA-Zentrale mit Bildern der traurigen Realität wie in AMA-Ställen und stellten so die Wahrheit hinter den Werbebotschaften in die Auslage: Schweine auf engstem Raum zusammengepfercht auf Vollspaltenböden. Auf dem Protest-Schild war “Kein Schwein will so leben!” zu lesen. Greenpeace fordert vom frisch angelobten Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig sowie von Tierschutzminister Johannes Rauch eine Anhebung der Haltungsstandards des AMA-Gütesiegels sowie eine Kennzeichnung der Haltungsform auf allen Fleischprodukten in den österreichischen Supermärkten.

“Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel genießt in Österreich einen guten Ruf. Doch gerade in der Schweinehaltung zeigt ein genauerer Blick:
Von Tierwohl und Umweltschutz kann hier keine Rede sein”, kritisiert Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich. AMA-Schweine werden routinemäßig ohne Betäubung (!) kastriert und ihre Schwänzchen kürzer geschnitten. AMA-Schweine müssen meist auf Vollspaltenböden leiden und haben überwiegend keinen Zugang zu Stroh. Oft bekommen sie nie die Sonne zu sehen. Einem bis zu 110 Kilogramm schweren Schwein wird nur 0,77 m² Platz zugestanden. Zu fressen bekommen sie routinemäßig Gentechnik-Soja aus Übersee, für das oft wertvolle Wälder zerstört wurden, etwa in Südamerika. Unterm Strich sind die Kriterien des AMA-Gütesiegels so niedrig, dass AMA-Schweinefleisch in deutschen Supermärkten gar nicht mehr verkauft würde. Dort haben die allermeisten Supermärkte Fleisch mit so niedrigen Standards bereits aus den Regalen gestrichen, wie eine Greenpeace-Recherche letzte Woche aufgedeckt hat.

Die schlechten Haltungsbedingungen führen auch dazu, dass die Tiere häufig krank werden und übermäßig Antibiotika eingesetzt werden müssen. Das führt dazu, dass sich Keime sozusagen “abhärten” können, es entstehen antibiotika-resistente Keime, die auch uns Menschen gefährlich werden können. Ein Greenpeace-Test zeigte kürzlich, dass mehr als jedes dritte Stück AMA-Fleisch mit solchen “Super-Keimen” belastet ist. Doch für KonsumentInnen ist das nicht erkenntlich, sie bekommen meistens nur die Werbebotschaften zu Gesicht.

Ganz anders ist es in Deutschland: Dort wird bereits seit 2019 Fleisch in Supermärkten in Kategorien von 1 bis 4 gekennzeichnet. Für jede Konsumentin und jeden Konsumenten ist auf einen Blick und objektiv erkenntlich, welche Tiere besonders leiden mussten und welchen es besser gegangen ist – unabhängig von irreführenden Werbebotschaften. “Niemand möchte Tierleid auf dem eigenen Teller. Auch in Österreich muss jetzt auf jedem Stück Fleisch in den Supermärkten erkennbar sein, wie ein Tier gelebt hat”, fordert Theissing-Matei vom frisch angelobten Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig sowie von Tierschutzminister Johannes Rauch.

BILD von der Aktion finden Sie unter diesem Link: https://act.gp/AMA Sie stehen unter Angabe der Photo Credits zur einmaligen Nutzung kostenlos zur Verfügung
(© Greenpeace / Mitja Kobal)

Weitere Informationen finden Sie hier:

OTS + Recherche: Warum 90 Prozent des Österreichischen Schweinefleischs in deutschen Supermärkten nicht mehr verkauft werden würde – https://act.gp/Vergleich_Deutschland
OTS + Testergebnisse: Labortests zu multiresistenten Keimen auf österreichischen Fleischproben – https://act.gp/3loS6QJ
OTS + Einkaufsratgeber: Augen auf beim Schweinefleisch-Kauf von Greenpeace und Tierschutzombudsstelle Wien -https://act.gp/Gütezeichen_Check

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