Immer mehr Beschäftigte denken an Jobwechsel: Die AK berät und unterstützt alle, die sich beruflich verändern wollen
Linz (OTS) – Rund 17.000 Menschen wenden sich jährlich an die Bildungsberatung der AK Oberösterreich. Den meisten kann geholfen werden, andere scheitern an hohen Ausbildungskosten sowie an zu geringer Unterstützung von Betrieben und vom Staat. „Die Menschen brauchen während einer Aus- oder Weiterbildung einen Rechtsanspruch auf ein existenzsicherndes Einkommen, etwa durch ein Qualifizierungsstipendium“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
Etwa ein Viertel der Beschäftigten in Österreich will laut Arbeitsklima Index in eine andere Firma wechseln oder einen ganz anderen Beruf ausüben. Die Gründe sind beispielsweise schlechte Arbeitsbedingungen, geringe Entlohnung, fehlende Wertschätzung oder mangelnde berufliche Perspektiven.
Wenn Beschäftigte mit ihren Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten unzufrieden sind, dann tendieren sie eher zum beruflichen Wechsel. Viele von ihnen wenden sich an die AK-Bildungsberatung, im vergangenen Jahr waren es rund 17.000 Mitglieder. Zwei Drittel von ihnen sind Frauen, das Durchschnittsalter liegt bei 33 Jahren. Der Großteil verfügt über einen Lehrabschluss, aber auch Personen ohne abgeschlossene Ausbildung suchen Unterstützung beim Nachholen von Bildungsabschlüssen. Das wirkt: In Oberösterreich legen laut Lehrlingsstelle OÖ jährlich rund 1.600 Erwachsene im Rahmen einer außerordentlichen Zulassung die Lehrabschlussprüfung ab.
Höheres Einkommen durch Weiterbildung
Eine nachgeholte Ausbildung erhöht das Monatseinkommen fünf Jahre nach Abschluss durchschnittlich um rund 600 Euro gegenüber einer ungelernten Arbeitskraft. Dieser Lohn- und Gehaltsunterschied steigert sich im weiteren Erwerbsleben auf monatlich etwa 850 Euro. Das haben Berechnungen der AK Oberösterreich ergeben. Darüber hinaus gibt es auch einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Bildung und Gesundheit: Menschen mit niedriger Bildung sind zumeist kränker und haben ein erhöhtes Risiko früher zu sterben als Menschen mit höherem Bildungsstand. Auch andere Merkmale der sozialen Ungleichheit, insbesondere Arbeitslosigkeit und Einkommen, gehen mit erhöhten gesundheitlichen Belastungen einher. Darum ist Bildungsberatung immer auch ein Angebot zur indirekten Gesundheitsförderung und Prävention. Fast 20 Prozent der Ratsuchenden in der AK-Bildungsberatung wollen sich nicht zuletzt deswegen verändern, weil sie von ihrer beruflichen Situation so belastet sind, dass sie vor einer Erkrankung die Reißleine ziehen.
Die wichtigsten und häufigsten Beratungsthemen sind die Finanzierung von Aus- und Weiterbildung, berufliche Neuorientierung, Lehr- und Berufsabschlüsse für Erwachsene, Matura und höhere Bildung, Arbeiten und Studieren sowie Infos über Weiterbildungsangebote. Das Angebot der AK-Bildungsberatung wurde in den letzten Jahren stetig erweitert und reicht von der telefonischen und persönlichen Bildungsberatung bis hin zu Online-Beratungsformaten in Form von Videoberatung und Textchats. Die AK-Bildungsmesse „WEITER mit BILDUNG“ tourt innerhalb von drei Jahren durch das ganze Bundesland. Stärkenworkshops mit Einzelcoaching und die kostenlos für Arbeitnehmer/-innen angebotene Potenzialanalyse sind wichtige Zusatzleistungen zur Unterstützung der Ratsuchenden. Neu ist der digitale Berufsinter-essentest „Jopsy“, den es für Jugendliche und Erwachsene in einer Onlineversion unter [www.jopsy.at] (http://www.jopsy.at/) sowie als kostenlose App für Android- und iOs-Geräte gibt.
Oftmals gelingt es den Beraterinnen und Beratern der AK Oberösterreich, Bildungswegentscheidungen positiv zu unterstützen und berufliche Neuorientierung zu begleiten. Es gibt aber auch Fälle, in denen Menschen vor Bildungsbarrieren stehen, die dazu führen, dass Ausbildungs- und Veränderungswünsche unerfüllt bleiben. „Am häufigsten sind das die hohen Kosten für Aus- und Weiterbildung sowie zu geringe Unterstützung von Betrieben und vom Staat“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Die AK fordert daher:
• Gewährleistung eines existenzsichernden Einkommens für die Dauer einer Aus- oder Weiterbildung (maximal 36 Monate) durch ein Qualifizierungsstipendium mit Rechtsanspruch auf Qualifizierungsgeld und Karenzierung
• Ausweitung des Fachkräftestipendiums auf mehr Berufe
• Erhöhung des maximalen Alters für den erstmaligen Bezug eines Selbsterhalterstipendiums für vorher Berufstätige für ein Studium auf 40 Jahre
• garantierte Bildungsfreistellung von mindestens einer Woche pro Jahr für alle Beschäftigten
• kostenloses Nachholen von Lehrabschlüssen
• Erhöhung des oö. Bildungskontos auf die ursprünglichen Fördersätze von 50 und 70 Prozent der Kurskosten. Erhöhung der Maximalförderung auch für Ausbildungen im Sozial- und Gesundheitsbereich analog der Erhöhung für IT-Ausbildungen auf 4.000 Euro
AK Bildungsberatung: [ooe.arbeiterkammer.at/bildungsberatung]
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- Persönliche Bildungsberatung: Terminvereinbarung unter 050/6906
- Videoberatung: Online buchen unter [ooe.arbeiterkammer.at/videoberatung]
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- Schriftliche Onlineberatung und Textchats:
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(<a href="https://ooe.arbeiterkammer.at/bildungsberatung-online" target="_blank">https://ooe.arbeiterkammer.at/bildungsberatung-online</a>) - E-Mail-Anfragen: [bildungsinfo@akooe.at] (mailto:bildungsinfo@akooe.at)
- AK Potenzialanalyse – online und in Präsenz:
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