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Der Green Deal als Bauernopfer?

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Wien (OTS) – Die EU-Kommission hat 2020 mit dem Europäischen Green Deal eine Antwort auf die Klima- und Biodiversitätskrise eingeleitet. Der Green Deal hat nur gegen große Widerstände in die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) Eingang gefunden. Im Windschatten des Ukraine-Krieges werden nun die Forderungen der Agrarlobbies wieder laut, selbst diese zaghaften ökologischen Reformen aufzuschieben oder gar zurückzunehmen. Dieser Rückschritt wäre absurd: Gerade weil die aktuellen Krisen immer weitere Achillesfersen des Agrar- und Ernährungssystems offenlegen, muss der Green Deal umgehend umgesetzt werden. Am 21. März 2022 tagt der EU-Agrarministerrat. Die Scheuklappen, mit denen die Klima-, Biodiversitäts-, Preis- und Hungerkrise gegeneinander ausgespielt werden, müssen endlich abgelegt werden. Es gilt, an den Ursachen anzusetzen und eine nachhaltige, zukunftsweisende Lösung umzusetzen. Welche Landwirtschaft ist in Zukunft am besten in der Lage, mit den vielen Herausforderungen und Krisen umzugehen und verlässlich und sicher gute Lebensmittel für alle zu produzieren?

Die hohen Preise zeigen, dass mehr Kunstdünger und synthetische Pestizide eine Sackgasse sind. Demgegenüber ist die Biolandwirtschaft, im Einklang mit einem Wandel unseres Ernährungssystems, eine überzeugende Alternative zum ressourcenintensiven Modell der industriellen Landwirtschaft. Die fossile Abhängigkeit der Landwirtschaft ist ebenso Teil des Problems, wie die industrielle Produktion von Agrartreibstoffen und Biogas, die import- und kraftfutterabhängige Fleischproduktion oder eine Intensivlandwirtschaft auf Kosten von Klima und Biodiversität. Die Ziele, den Einsatz von Kunstdünger, synthetischen Pestiziden und Antibiotika zu reduzieren und mehr Biolandwirtschaft sowie eine gerechtere Verteilung und soziale Rechte umzusetzen, sind mehr denn je der richtige Kurs in die Zukunft. Nur eine agrarökologische und biologische, vielfältige Landwirtschaft kann uns alle sicher und verlässlich ernähren. Dafür braucht es einen Systemwandel. Mehr denn je müssen die EU und Österreich diese Forderungen jetzt umsetzen. Der Europäische Green Deal darf nicht zum Bauernopfer werden!

Gemeinsam laden die Organisationen GLOBAL 2000, BirdLife, Fridays for Future Austria, ÖBV – Via Campesina Austria, Bioverband Erde & Saat, Arbeiterkammer Wien, Gewerkschaft PRO-GE, Biene Österreich am 24.03.22 zur Tagung “Mind the GAP”, wo diese brennenden Fragen diskutiert werden.

Wie grün und gerecht ist die Landwirtschaft der Zukunft?

Bei der Tagung “Mind the GAP” am 24. März 2022 reden Bäuerinnen und Bauern, Wissenschaftler:innen, Expert:innen von Umweltschutzorganisationen, Arbeiterkammer und Produktionsgewerkschaft mit Interessierten über die Zukunft unserer Landwirtschaft. Ausgangspunkt ist die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP). Der größte Budgetposten der EU wird für Agrar-Förderungen aufgewendet. In Österreich fließen jährlich rund 1,8 Milliarden Euro öffentlicher Gelder über die GAP in die Landwirtschaft. “Klima- und Umweltschutz spielen im österreichischen GAP-Strategieplan eine untergeordnete Rolle, obwohl die Landwirtschaft ein großes Potenzial bei der Bewältigung der Klimakrise hätte. Wie gelingt es, die aktuell brisante Diskussion über eine noch stärkere Industrialisierung der Landwirtschaft zu überwinden und zu einer grünen, nachhaltigen und zukunftsfähigen Landwirtschaft in der EU zu gelangen”, fragen die Veranstalter:innen der Tagung.

Online-Tagung “Mind the GAP” im Detail

Bei „Mind the GAP“ geht es in Vorträgen, Workshops und Diskussionen um die Inhalte des österreichischen GAP-Strategieplans. Die Tagung greift die aktuellen Diskussionen auf. Wir freuen uns auf Inputs von Thomas Frieder (Agrarbündnis Deutschland), Christina Plank (BOKU), Bauern und Bäuerinnen sowie von Expert:innen von Umweltorganisationen sowie von Interessens- und Konsument:innen-Vertretungen. Beim Podiumsgespräch am Nachmittag diskutieren Ludwig Rumetshofer (ÖBV – Via Campesina Austria), Jean Herzog (Fridays For Future Austria), Xenia Brand (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, AbL) und Thomas Lindenthal (BOKU) unter der Moderation von Falter-Journalistin Gerlinde Pölsler.

Mind the GAP! Wie grün und gerecht ist Landwirtschaft in Zukunft?

Eingeladen sind alle Interessierten! Das Programm ist so konzipiert,
dass sowohl Einsteiger:innen als auch Personen mit Vorwissen zur GAP
Wichtiges aus der Veranstaltung mitnehmen können.

Möglich ist eine Teilnahme auch nur am Podiumsgespräch von
15:30-16:15 Uhr

Anmeldung erforderlich. Eintritt frei!

Datum: 24.3.2022, 09:30 – 16:30 Uhr
Ort: Online via Zoom
Url: https://www.global2000.at/events/mind-the-gap

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