Ukraine-Krieg: Caritas-Hilfe in Österreich läuft voll an
Wien (OTS) – Der Krieg in der Ukraine hält die ganze Welt und auch die Caritas in Atem, so Anna Parr, Generalsekretärin der Caritas Österreich: „Die Not von Millionen von Menschen ist dramatisch. Viele – darunter auch unsere Kolleg*innen der Caritas Ukraine sowie betreute Kinder und ältere Menschen – sind nun bereits seit vielen Tagen in Luftschutzbunkern und Kellern untergebracht. Nahrung und Trinkwasser werden knapp.“
Klar ist, dass die Not mit immer massiveren Angriffen zunimmt und dass jene, die können, flüchten, so Parr: „Bereits mehr als 2 Millionen Menschen sind aus der Ukraine geflohen, darunter 500.000 Kinder. Wir unterstützen unsere Partner*innen in den Nachbarländern bei der Versorgung und Unterbringung der Geflüchteten – etwa in der Slowakei, in Moldau oder in Ungarn. Gleichzeitig ist klar: Wir werden auch in Österreich in der Hilfe gefordert sein. In Abstimmung mit dem Innenministerium, der BBU und den zuständigen Bundesländern bereiten wir uns deshalb intensiv auf Hilfsmaßnahmen hier bei uns in Österreich vor.“
Ausweitung der österreichweiten Hotline & zahlreiche
Hilfsangebote in allen Bundesländern
In der Bundeshauptstadt hat die Caritas der Erzdiözese Wien bereits letzte Woche einen Infopoint und eine Nächtigungsmöglichkeit am Hauptbahnhof sowie aufgrund der großen Nachfrage ein weiteres Notquartier im Ernst-Happel-Stadion eingerichtet. Insgesamt stehen hier so aktuell knapp 130 Betten zur Verfügung. Zudem wurde gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien und der Diakonie auch eine Beratungsstelle im Austria Center Vienna in Betrieb genommen – knapp 1.000 Menschen werden hier am Tag unterstützt. Zusätzliche Schlafplätze sind bereits in Planung. Auch in der Steiermark, in Salzburg und in Oberösterreich ist die Caritas an den Bahnhöfen in den Landeshauptstädten aktiv. In der Steiermark, in Niederösterreich und im Burgenland werden zudem Gutscheine für Dinge des täglichen Bedarfs an Kriegsvertriebene aus der Ukraine vergeben. In allen Bundesländern werden Notquartiere und Quartiere in der Grundversorgung organisiert. Parr: „Kurz gesagt: Die Organisation von kurz- und langfristigen Unterkunftsmöglichkeiten ist in vollem Gange. In Abstimmung mit Bund, Ländern und anderen Hilfsorganisationen tun wir alles dafür, um den Menschen unmittelbar nach ihrer Ankunft erste Hilfe, Orientierung und Schlafmöglichkeiten zu geben. Priorität hat für uns jetzt auch, längerfristige qualitätsvolle Unterbringung und Versorgung aufzubauen und sicherzustellen“.
Bereits vor einer Woche hat die Caritas eine österreichweite Hotline eingerichtet, so Parr: „Entsprechend der zahlreichen Anfragen haben wir das Angebot im Rahmen der österreichweiten Hotline nun erweitert. Neben Erstinformationen zu fremdenrechtlichen Fragen beantworten die freiwilligen Mitarbeiter*innen nun auch Fragen zu Zeit-, Sach- und Geldspenden und helfen bei der Vermittlung von Wohnungsangeboten weiter.“ Unter der Nummer <a>05 17 76 380</a> erhalten Anrufer*innen – speziell Angehörige und Helfende – von Montag bis Freitag zwischen 9 und 16 Uhr Auskunft in deutscher und englischer Sprache.
Rascher, unbürokratischer Schutz & gut koordinierte Hilfe
haben jetzt Priorität
Zur vom Europäischen Rat beschlossenen Richtlinie für den vorübergehenden Schutz von geflüchteten Menschen aus der Ukraine sagt Parr: „Dass dies auf EU-Ebene in der Kürze der Zeit gelungen ist, ist jedenfalls ein wichtiges Zeichen. Die Umsetzung in österreichisches Recht steht aber noch aus. Diese ist dringend notwendig, um Rechtssicherheit zu schaffen und die schutzsuchenden Ukrainer*innen gut aufnehmen zu können. Wichtig ist dabei, dass alle geflüchteten Ukrainer*innen – unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Flucht – sowie auch Drittstaatsangehörige, die aus der Ukraine nach Österreich geflüchtet sind, vom vorübergehenden Schutz umfasst werden.“
Zudem fordert Parr weiterhin eine noch engere Einbindung der Hilfsorganisationen auf Bundesebene: „Vor allem für die längerfristige Unterbringung braucht es jetzt eine enge Koordination zwischen allen Zuständigen. Zudem muss ein rascher Anschluss zu Kinderbetreuung, schulischen Angeboten und Zugang zum Arbeitsmarkt sichergestellt werden. Auch braucht es ausreichend Angebot an psychosozialer Unterstützung für die Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse. Alle Hilfsorganisationen müssen jedenfalls jetzt in der Vorbereitungsphase miteinbezogen werden. Denn nur wer gut abgestimmt hilft, hilft wirksam.“
Caritas bittet dringend um Spenden für die Hilfe in der
Ukraine
Die Caritas Ukraine ist weiterhin in der Region präsent. Hunderte Caritas-Helfer*innen sind im Einsatz.
Bitte helfen auch Sie und spenden Sie jetzt unter [www.caritas.at/ukraine] (http://www.caritas.at/ukraine)
BIC: GIBAATWWXXX
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
Kennwort: Ukraine Soforthilfe
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