Stadt Wien und IV-Wien arbeiten an neuem Standortabkommen | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Stadt Wien und IV-Wien arbeiten an neuem Standortabkommen

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Wien (OTS) – Mit einem sehr gut besuchten Round-Table-Gespräch im Haus der Industrie haben gestern, Dienstag, die regen Gespräche zur Neuauflage des Standortabkommens zwischen der Stadt Wien und der Industriellenvereinigung (IV) Wien begonnen. „Die Tragödie in der Ukraine überschattet derzeit alles, wir hoffen inständig, dass man möglichst rasch wieder einen Weg zu Diplomatie und Frieden finden wird“, so der Geschäftsführer der IV-Wien, Johannes Höhrhan. Er sei hier aber jedenfalls dankbar, dass „sowohl Österreich als auch die Stadt Wien klar festgehalten haben, dass wir natürlich helfen wollen und werden.“

Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke dazu: „Wien hat eine lange humanitäre Tradition der Solidarität, auf die wir sehr stolz sein können. Eingebettet in die Europäische Union werden wir zusammenhalten und gemeinsam alles dafür tun, der Ukraine rasche und effiziente Hilfestellung zu leisten.“

Angesichts der aktuellen Situation sei es besonders erfreulich, so Höhrhan, dass man in Wien eine „Kultur des Miteinander“ lebt. Gerade der gestrige Auftakttermin im Haus der Industrie sei dafür ein schönes Symbol: „Wir reden miteinander, wir planen miteinander – wir wollen gemeinsam die Zukunft gestalten.“ Bereits in den Jahren 2006, 2008, 2010, 2014 und 2018 wurden gemeinsame Abkommen von Stadt Wien und Wiener Industriellenvereinigung unterzeichnet.

Für die Zukunft sollte man Wien, so die Überzeugung der IV, noch stärker als „Technologiemetropole“ positionieren. Die IV-Wien habe vor kurzem eine Studie in Auftrag gegeben, die sich fundiert mit dem wissenschaftlichen Blick auf den Technologie- und Innovationstandort auseinandersetze. „Wien ist hervorragend in der Grundlagenforschung. Allerdings gibt es Aufholbedarf bei der Übersetzung von Forschungsergebnissen hin zu konkreten Innovationen und Lösungen am Standort“, so Höhrhan zu einigen der Ergebnisse der Studie.

Einen Grund dafür stelle laut Studie die mangelnde Fokussierung in der Auswahl der Forschungsbereiche dar. Forschende in Wien in ihrer Gesamtheit seien in zu vielen verschiedenen Research Areas tätig, anstatt sich mit einigen wenigen ausgewählten Themen intensiver auseinanderzusetzen. Im Ergebnis werde also in vielen Bereichen zwar erfolgreich geforscht, es mangele aber an der erforderlichen Spezialisierung. „Wir sollten außerdem versuchen, eine noch stärkere Fokussierung auf zentrale Zukunftstechnologien (‚weak signals‘) anzustreben“, so der Geschäftsführer der IV-Wien abschließend.

In Richtung Zukunft blickt auch Wirtschaftsstadtrat Hanke: „Unser Ziel ist, Wohlstand und unsere hohe Lebensqualität zu halten, die allen Wienerinnen und Wienern zugutekommen, besonders durch hochwertige Arbeitsplätze und eine hervorragende Infrastruktur.“ Die gemeinsam mit den Sozialpartnern und der IV-Wien entwickelte Strategie „WIEN 2030“ hat dafür sechs Bereiche definiert, in denen bereits besondere Kompetenzen und Stärken am Standort vorhanden sind. In diesen Spitzenthemen sollen bis 2030 innovative Lösungen entwickelt werden, die sich auch im internationalen Vergleich sehen lassen können. Die Wien 2030-Spitzenthemen bauen auf den Stärken des Standortes Wien auf und nutzen damit das vorhandene Potenzial. „Wiener Lösungen“ für die großen Herausforderungen der kommenden Jahre – von der Bewältigung der weltweiten Corona-Pandemie, über den Klimawandel bis hin zur Digitalisierung – schaffen in Wien Beschäftigung und internationale Sichtbarkeit. Damit kann Wien in diesen Bereichen künftig auch im internationalen Wettbewerb ganz oben mitspielen.

Beim gestrigen Round-Table wurden die Themen „Wien 2030-Leitprojekte und Wirtschaftsförderung 2022“ sowie „Wiener Arbeitsmarkt und Fachkräfte“ behandelt. Bei den folgenden Gesprächsrunden werden weitere wichtige Themen im Fokus stehen. Ziel ist, das erneuerte Standortabkommen zwischen Stadt Wien und IV-Wien im Sommer 2022 zu unterzeichnen und anschließend viele gemeinsame Projekte und Initiativen umzusetzen.

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