Greenpeace warnt zum Aschermittwoch: Meeresfische akut bedroht | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Greenpeace warnt zum Aschermittwoch: Meeresfische akut bedroht

0 228

Wien (OTS) – Kurz vor Aschermittwoch, an dem traditionell oft Fisch auf dem Teller landet, warnt Greenpeace vor der intensiven Ausbeutung der Weltmeere. Pro Kopf essen die ÖsterreicherInnen rund acht Kilogramm Fisch im Jahr – nur rund fünf Prozent davon werden in Österreich erzeugt, der Großteil stammt aus den Meeren. Das Problem dabei: Laut der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen sind 89 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände bereits bis an die Grenzen befischt, überfischt oder zusammengebrochen. Auch vermeintlich nachhaltige Gütezeichen wie MSC konnten die Situation nicht verbessern, sondern befeuern die Ausbeutung der Ozeane. Um die Meere zu schützen, fordert Greenpeace großflächige Meeresschutzgebiete und empfiehlt den KonsumentInnen den Griff zu regionalem Bio-Fisch wie Karpfen oder Tilapia.

“Unsere Ozeane stehen kurz vor dem Kollaps. Um das zu verhindern, muss deutlich weniger Meeresfisch konsumiert werden”, betont Lisa Panhuber, Konsum-Expertin bei Greenpeace in Österreich. Laut der Wissenschaft wurden die Bestände der großen Raubfische wie Thunfisch, Schwertfisch und Kabeljau innerhalb von 50 Jahren um bis zu 90 Prozent dezimiert. Bei der industriellen Fischerei etwa auf Dorsch oder Schollen werden Grundschleppnetze, die den Meeresboden zerstören, eingesetzt. Auch eine hohe Menge an Beifang wie Delfine, Schildkröten, Meeresvögel, landen in den Netzen. Erst kürzlich hat ein Industrieschiff vor der französischen Küste einen riesigen Teppich mit 100.000 toten Fischen verursacht. Nicht nur die massive Ausbeutung macht den Meeren zu schaffen: Wie eine kürzlich erschienene Studie zeigt, wachsen Fische durch die Plastikverschmutzung und die globale Erhitzung langsamer. Damit geraten die Populationen noch mehr unter Druck.

Weil sie denken, damit die Meere zu schützen, kaufen viele KonsumentInnen Produkte mit einem MSC-Gütesiegel, das vorgibt, der Fisch sei nachhaltig gefangen. Doch auch MSC-Flotten fischen in überfischten Gewässern und haben riesige Mengen an Beifang. Um die Kennzeichnung als Flotte zu erhalten reicht es bereits, wenn man ein paar Standards zum Management der Fischerei vorweist beziehungsweise verspricht, die Fischerei in Zukunft zu verbessern. Doch zumeist bleibt es bei leeren Versprechen. Über 90 UmweltschutzexpertInnen und -organisationen kritisierten kürzlich den MSC öffentlich. “Nur sieben Prozent der MSC-Fischmenge wird von kleinen Fischern mit Netzen und Angeln gefangen. In der Werbung vermittelt der MSC jedoch ein Bild von nachhaltigem und kleinstrukturiertem Fischfang, das überwiegend nicht der Realität entspricht”, warnt Lisa Panhuber. Im Februar hat der MSC einen Entwurf für neue Fischereistandards vorgestellt, doch erneut ist die Umsetzung und Überwachung der Vorgaben unklar. Greenpeace warnt, dass Umweltzerstörung und Tierqualen mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Praxis andauern werden. Wer sich umweltbewusst ernähren möchte, jedoch nicht ganz auf Fisch verzichten will, dem empfiehlt Greenpeace heimischen Bio-Fisch.

Bildmaterial: https://act.gp/35aSFcc
Fotomaterial steht unter Angabe der Credits für die redaktionelle Nutzung kostenlos zur Verfügung

Factsheet zur Überfischung von Greenpeace Deutschland:
https://act.gp/3LOpMmR

Greenpeace-Petition:
https://meeresschutz.greenpeace.at/meeresschutzgebiete/

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Greenpeace

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.