Recht auf Rache? Literarische Vergeltungsfantasien nach der Shoah. | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Recht auf Rache? Literarische Vergeltungsfantasien nach der Shoah.

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Wien (OTS) – „Recht, nicht Rache“ – Simon Wiesenthals moralische Formel ist eine oft und gern gehörte Antwort auf die Frage, wie dem Menschheitsverbrechen der Shoah angemessen zu begegnen sei. Doch ist es auch die menschlich naheliegendste Reaktion auf Verfolgung, Vernichtung und Verlusterfahrung? Sind Recht und Rache tatsächlich Gegensätze? Was passiert, wenn das Recht versagt? Während es aus historischer, politischer und moralischer Sicht gute Argumente für ein Beharren auf dem Rechtsprinzip gibt, sprechen literarische Rachegeschichten eine andere Sprache. Im unbeschränkten Raum der literarischen Fiktion, findet der zutiefst menschliche Wunsch nach Rache seinen Ausdruck, werden die Konsequenzen erörtert, wird gefragt: Was wäre, wenn…? Nicht erst seit Inglourious Basterds (2009) sind imaginierte Vergeltungserzählungen ein Stachel im Fleisch des dominanten Versöhnungsdiskurses und gerade deshalb geeignet, gegenwärtige Geschichtsbilder und Erinnerungskulturen produktiv zu stören und kritisch zu hinterfragen.

Sebastian SCHIRRMEISTER hat in Potsdam und Haifa Jüdische Studien und Germanistik studiert und in Hamburg über Verflechtungen deutsch-und hebräischsprachiger Literatur promoviert. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter in Hamburg, Fellow am Rosenzweig-Zentrum in Jerusalem, Amos Oz Gastprofessor in München und zuletzt Moritz Stern Fellow am Lichtenberg-Kolleg Göttingen. Sein aktuelles Projekt Legitime Leidenschaften widmet sich dem Nachdenken über Rache in jüdischen Literaturen nach der Shoah.

Recht auf Rache?

Die Simon Wiesenthal Lecture von Sebastian Schirrmeister, wird von
Frau Mag. Marianne Windsperger, VWI, kommentiert.

Auf Grund beschränkter Teilnehmer*innenzahl findet die Veranstaltung
live und online statt.
Online: https://us02web.zoom.us/j/89708352300

Mit der Teilnahme an dieser Veranstaltung stimmen Sie der
Veröffentlichung von Fotos, Video- und Audioaufzeichnungen zu, die
im Rahmen der Veranstaltung entstehen.
Für eine Teilnahme vor Ort bitten wir um Anmeldung bis 22. Februar
2022, 12:00 Uhr unter anmeldung@vwi.ac.at. Es gilt die 2-G+-Regeln
sowie die FFP2-Maskenpflicht. Bitte bringen Sie einen
Lichtbildausweis mit.

Datum: 24.2.2022, 18:30 – 20:00 Uhr
Ort: Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)
Research Lounge, 3. Stock
Rabensteig 3, 1010 Wien
Url: http://www.vwi.ac.at

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